Heisse Philosophie-Debatte
Café Philo Am 24. Februar findet das nächste Café Philo im Begegnungszentrum Cultibo statt

Im November organisierten Verena Zimmermann, Markus Meyer und Karl Kirschbaum das erste Café Philo in den Räumlichkeiten des Begegnungszentrums Cultibo in Olten. Markus Meyer engagiert sich seit einiger Zeit für den Verein Kultur im Dampfschiff in Brugg, welcher regelmässig im gleichnamigen Lokal philosophische Gesprächsrunden durchführt. «Ich begleitete Markusregelmässig an diese Treffen in Brugg», erklärt Verena Zimmermann, die sich gemeinsam mit Karl Kirschbaum und vier anderen Personen während drei Jahren zu philosophischen Gesprächen trafen. Inspiriert durch diesen Erfahrungsschatz beschlossen die Drei auch in Olten eine philosophische Gesprächsrunde zu eröffnen. «In grossen Städten wieZürich, Basel oder Bern werden längst philosophische Cafés durchgeführt, aber in Olten bestand eine Angebotslücke», erklärt Zimmermann.
Ursprung in Paris
Die Idee von philosophischen Cafés stammt vom französischen Autor, Lehrer und Philosophen Marc Sautet, der 1992 das erste Café Philo in Paris lancierte. «Er wollte die Cafés beleben und das Gespräch zwischen den Menschen fördern», so Karl Kirschbaum. «Wir fanden für Olten sei ein Café Philo dringend nötig», betont Markus Meyer. Durch seine Mitarbeit im Begegnungszentrum Cultibo, bot sich ein geeigneter Raum zur Durchführung an und so fand am 25. November das erste Café Philo mit dem Thema «Was ist ein geglücktes Leben?» statt. Im Dezember folgte «Warum feiern wir?» und im Januar «Weshalb bewahren wir so viel auf?». «Wir haben uns entschlossen, die Themen vorzugeben.» Die ursprünglichen Café Philos würden, so Kirschbaum, nach dem Prinzip funktionieren, dass beim Treffen zuerst abgestimmt wird, welche Themen behandelt werden.
Philosophen leiten Gespräch
Als Moderatorin für den ersten Anlass konnte die Philosophin Dominique Zimmermann engagiert werden. «Inzwischen moderieren Dominique Zimmermann und der Philosoph Imre Hofmann abwechselnd einen Anlass», erklärt Verena Zimmermann. Den drei Gesprächbegeisterten war es stets ein Anliegen, dass jede Person am Café Philo teilnehmen kann. «Es sind keine Vorkenntnisse nötig. Auch muss niemand befürchten, einem intellektuell abgehobenen Gespräch beizuwohnen», erklärt Kirschbaum. Jede Person soll sich mit seiner Meinung oder seinem Erfahrungsschatz am Gespräch beteiligen. Selbstverständlich sei es kein «Muss», das Zuhören sei genauso willkommen, betont Kirschbaum. Die Begrüssung erfolgt durch eines der drei Organisations-Mitglieder. Danach führt die Philosophin oder der Philosoph mit drei bis vier Sätzen in das Thema ein und stellt dann eine Frage, um das Publikum zum Gespräch einzuladen. «Diese Form hat bisher sehr gut funktioniert und es wurden angeregte Diskussionen geführt», erzählt Meyer begeistert. Damit auch optisch die richtige Stimmung aufkommt, sorgt er stets für eine passende Dekoration. «Kleine Bistro-Tische und eine originelle Dekoration verwandeln den Cultibo-Raum in eine inspirierende Plattform.» Ausserdem werden Kuchenstücke, Suppe und Getränke verkauft. «Die Anlässe werden von uns finanziert. Das Café Philo ist kostenlos, es wird jedoch eine Kollekte zur Deckung der Unkosten erhoben», erklärt Verena Zimmermann.
Erfolgreiche erste Saison
Bereits am ersten Café Philo im November nahmen rund 25 Personen teil. «Diese Besucherzahl hat sich seither nicht verändert. Bereits jetzt können wir ein Stammpublikum am Café Philo begrüssen, aber je nach Thema entschliessen sich auch stets neue Personen für eine Teilnahme», ist Meyer begeistert. «Es ist spannend einander zuzuhören, andere Sichtweisen kennenzulernen und Gedanken weiterzuspinnen», zeigt sich Kirschbaum angetan. Die meisten Besucher des Café Philos kennen einander nicht, führen jedoch nach einem Treffen intensive Gespräche. So nimmteine Frau regelmässig am Café Philo teil, da sie neu in Olten wohnt und durch diese Treffen neue Kontakte knüpfen kann.
Spannende Zukunftsgeschichte
Und wie geht es weiter mit dem Café Philo? «Wir führen die Gesprächsrunde in gewohnter Weise bis im April weiter. Am 17. März findet eine Premiere statt: Wir führen einen Anlass ohne festgelegtes Thema durch», so die drei Organisatoren. Zudem soll das Café Philo nach der Sommerpause, ab Oktober, wieder fortgesetzt werden. Zwei Themen sind bereits vorhanden, da die Teilnehmer auch jeweils eigene Themenvorschläge einreichen können. Deshalb werden gepflegte Gespräche zu den bereits festgelegten Themen «Schenken» und «Brauchen wir Geschichten?» auch im Herbst wieder die Gemüter bewegen und das Denken anregen.