Hilfe für die Ärmsten der Welt
Horyzon Die schweizerische Entwicklungsorganisation für Jugendliche «Horyzon» besteht bereits seit 1969 und setzt sich für Gesundheits- und Bildungsprojekte in Bangladesch, Palästina und Kolumbien ein.

Die internationale Organisation YMCA bzw. YWCA (Young Men’s / Womens Christian Association) fungiert als Dachorganisation für «Horyzon» und wurde ursprünglich von dem Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant im 19. Jahrhundert in die Schweiz gebracht. Noch heute befindet sich der Hauptsitz der Dachorganisation in Genf. Schon vor der Gründung der schweizerischen Sektion «Horyzon» verwirklichte YMCA bzw. YWCA diverse soziale Projekte in der Schweiz.
Neuer «Horyzon»
1969 wurde beschlossen, dass eine im Inland koordinierte und geführte Sektion der Young Men’s / Womens Christian Association sinnvoll und produktiver wäre. So wurde «Horyzon» mit Sitz in Olten ins Leben gerufen. Seit 2009 ist Horyzon eine staatlich anerkannte Stiftung, die keine kommerziellen Ziele verfolgt, keinen Gewinn erstrebt und im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen des Bundes und Kantons arbeitet. «Ausserdem sind wir von der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen (ZEWO) und ISO («International Organization for Standardization») geprüft», erklärt der Geschäftsleiter der Non-Profit-Organisation Werner Stahl. Solche Zertifikate seien heutzutage umso wichtiger, da in der Schweiz und bei Partnerorganisationen die Qualitätsansprüche zurecht gestiegen seien.
Projekte in Drittweltländern
«Mit einer professionellen Organisation und bedürfnisorientierten, nachhaltigen Projekten kann Horyzon diesem Qualitätsanspruch entsprechen. Mit unserem Budget von jährlich 1.35 Mio. Franken, welches sich aus kantonalen und staatlichen Geldern, privaten Spenden und diversen Aktionen wie beispielsweise am2-Stunden Lauf Olten zusammensetzt, führen wir nur spezifisch gewählte, fokussierte Projekte durch», so der seit über zehn Jahren tätige Geschäftsleiter. Momentan koordiniere und betreue er mit seinem Team drei grosse Projekte in Bangladesch, Palästina und Kolumbien. «Im Hauptsitz in Olten wird die Organisation von einem Team mit 330 % Stellenanteil geführt. Für jedes der drei Projekte gibt es einen entsprechenden Projektverantwortlichen, der als Spezialist für dieses Land fungiert», erklärt Werner Stahl. Dabei verbringe man maximal zwei Wochen pro Jahr vor Ort und mache sich ein Bild der Lage und des erreichten Fortschritts. «Die Projekte vor Ort werden von qualifizierten, einheimischen Mitarbeitern geführt, die im stetigen Kontakt mit uns und der internationalen Organisation YMCA oder YWCA stehen. Vertrauen, Respekt und eine transparente Zusammenarbeit stehen dabei im Vordergrund», so Stahl weiter. Er sei beispielsweise für das Gesundheitsprogramm des YWCA-Projektes in Bangladesch zuständig. Dabei werde mit gezielten Grundausbildungs- und Aids-Präventionsprogrammen der Gesundheitszustand vor Ort verbessert und der Analphabetismus bekämpft, damit vor allem die Frauen in den Slums eine Chance auf Arbeit und ein geregeltes Einkommen für ihre Familie haben.
Regelmässige Kontrolle
Obwohl die soziale Arbeit vor Ort von einheimischen Mitarbeitern vorgenommen wird, behält das Schweizer Team stets die Kontrolle und kann dank einem regen Austausch die Entwicklung der Projekte verfolgen. Auch von externen Stellen vor Ort werde überprüft, wo und wie das Geld eingesetzt wird. «Das Ziel ist allerdings, dass wir das Projekt nach einigen Jahren ganz in die Hände der dortigen Verantwortlichen geben können. Nach drei Jahren wird bei jedem Projekt eine Evaluation gemacht und so beurteilt, wie stark das Projekt gereift und ob es noch von der Organisation abhängig ist», erklärt der Geschäftsleiter. Nach drei Jahren werde jeweils auch entschieden, inwiefern man das jeweilige Projekt ausweiten oder weiterentwickeln könne; ein Stillstand sei nicht erwünscht. Nebst den einheimischen Mitarbeitern können auch Schweizer vor Ort bei den Projekten mithelfen. «Wir besitzen Freiwilligenangebote für Jugendliche ab 20 Jahren. Diese Aufenthalte müssen mindestens drei Monate dauern und können als Praktikum vorgewiesen werden. Die Bewerber werden nach fachlichen und sozialen Kompetenzen ausgewählt, da sie in fremden Kulturen und Krisengebieten tätig sind und mit schwierigen Situationen umgehen müssen», so Werner Stahl.
Ziele für die Zukunft
«Wir sind offen für ergänzende Projekte, die wir verwirklichen können. Allerdings gehen wir bei der Auswahl sehr fokussiert vor, da wir die Nachhaltigkeit gewährleisten wollen. Ein Wunsch wäre es, in Afrika ein Projekt aufzubauen», schliesst Werner Stahl und blickt voller Tatendrang in die Zukunft.