Im Einsatz für Natur und Mensch

Öisi Aare Niederamt In den nächsten beiden Tagen findet der alljährliche Clean Up Day statt. Mit von der Partie ist auch der Regionalverein Öisi Aare Niederamt, für den eine saubere Aarelandschaft eines der zentralen Anliegen ist.

Die Plakate des Vereins sind sehr präsent.

Die Plakate des Vereins sind sehr präsent.

Darum geht es Daniel Gubler und seinen Mitstreitern vom Regionalverein «Öisi Aare Niederamt»: das Naherholungsgebiet Aare im Niederamt gut zu schützen und für alle Anspruchsgruppen attraktiv zu halten. (Bilder: Achim Günter)

Darum geht es Daniel Gubler und seinen Mitstreitern vom Regionalverein «Öisi Aare Niederamt»: das Naherholungsgebiet Aare im Niederamt gut zu schützen und für alle Anspruchsgruppen attraktiv zu halten. (Bilder: Achim Günter)

Morgen Freitag und übermorgen Samstag wird wieder landauf, landab im öffentlichen Raum geputzt, gesäubert, Abfall gesammelt. Der inzwischen bestens etablierte Clean Up Day steht an. Ein Tag, der eigentlich gar nicht nötig sein sollte. Am Clean Up Day durchforsten Freiwillige – oft sind es Schulklassen oder Vereine – ganze Gemeinden und sorgen dafür, dass der liegengelassene Müll da hinkommt, wo er hingehört: in die entsprechenden Müllcontainer.

Daniel Gubler teilt das Anliegen des Clean Up Days. Der 59-jährige Familienvater ist Präsident des Regionalvereins Öisi Aare Niederamt mit Sitz in Winznau. Eine saubere Aarelandschaft liegt dem Winznauer Gemeindepräsidenten (CVP) besonders am Herzen.

Nachdem der Kanton Solothurn in den 2010er-Jahren entlang des alten Aarelaufs diverse Hochwasserschutz- und auch Renaturierungsmassnahmen umgesetzt hatte, lockte die Aare noch einmal deutlich mehr Besuchende an als zuvor schon. «Die Leute strömten immer mehr in Richtung Naherholungsgebiet alter Aarelauf», erinnert sich Gubler. «Mit den ganzen Begleitumständen: Lärm, Littering, Gefahren durch Hochwasser, Wildparkieren oder Wildcampieren. Die Probleme nahmen zu, die Situation wurde teilweise unhaltbar.» Und es habe sich bei den Besuchern längst nicht nur um die lokale Bevölkerung gehandelt. Aus der ganzen Schweiz seien sie angereist, und sogar Autokennzeichen aus Litauen, Italien, Frankreich, Deutschland oder den Niederlanden seien gesichtet worden.

Seit Juli 2019 als Verein konstituiert

Die Winznauer Umweltschutzkommission wurde aktiv und forderte Regulierungen. «Für den Gemeinderat war rasch klar, dass wir dieses Problem nicht kommunal lösen können», so Gubler. Deshalb sei die Gemeinde zuerst einmal an den Kanton gelangt. Es bildete sich in der Folge Mitte des letzten Jahrzehnts eine lose Organisation, mittels Anschubfinanzierung auf den Weg gebracht durch den Kanton Solothurn und die Gemeindepräsidentenkonferenz Niederamt. Unter anderem gehörten dem Gremium neben betroffenen Gemeinden auch der Kanton und die Polizei an. Letztere war phasenweise sehr häufig wegen Lärmbelästigungen ins betreffende Gebiet gerufen worden.

Aus dieser Organisation heraus bildete sich gemäss Gubler «aus rechtlichen Gründen» schliesslich per 1. Juli 2019 «Öisi Aare Niederamt» Natürliche Personen gehören dem Verein nicht an; Mitglieder sind die zehn an die Aare anstossenden Gemeinden des Niederamts sowie die Gemeinde Stüsslingen. Hinzu kommen als Gönner die beiden Gemeinden Olten und Eppenberg-Wöschnau. Der Regionalverein verfügt aber über einen Vorstand und eine operative Leitung.

Letztere kümmert sich um die Umsetzung der beschlossenen Aktivitäten. Primär geht es laut Gubler um Vorbeugung. Auf Tafeln wird etwa an die Besuchenden appelliert, keine Abfälle liegenzulassen, Lärmemissionen zu vermeiden oder nicht mit dem Auto anzureisen. Wer heute im Niederamt die Aare als Naherholungsgebiet nutzt, wird die Tafeln des Vereins kaum übersehen können. Handlungsraum des Vereins ist bisher bloss die alte Aare. Laut Gubler ist es aber gut denkbar, künftig auch den Aarekanal miteinzubeziehen. Denn Probleme mit Littering oder Lärm gibt es auch in oder an diesem. Auch wenn die störenden Nebeneffekte der attraktiven Landschaft in einem Sommer wie dem vergangenen wetterbedingt deutlich weniger zutage traten als beispielsweise im Vorjahr.

Erfolgreiche Kooperation mit Oltech

Der Regionalverein Öisi Aare Niederamt pflegt zudem seit Jahren eine bewährte Zusammenarbeit mit der Bildungswerkstätte Oltech. Diese stellt von April bis Oktober Arbeitssuchende in einem Beschäftigungsprogramm für regelmässige systematische Putzaktionen am Aareufer zur Verfügung. «Wir sind sehr glücklich über diese Kooperation – und würden sie eigentlich gerne noch ausbauen», sagt Gubler. Es ist deshalb eine Erfolgsgeschichte, weil am Aareufer dasselbe gilt wie anderswo auch: Abfall zieht Abfall an.

Ebendiese Gesetzmässigkeit ist auch der Grund, weshalb sich der Regionalverein Öisi Aare Niederamt am Clean Up Day beteiligt. Die Vorstandsmitglieder mit Präsident Daniel Gubler unternehmen am Samstag an der Aare auf Winznauer und Dulliker Gemeindegebiet eine Abfallsammeltour. Im Anschluss und als Abschluss des Rundgangs gönnen sie sich etwas Geselligkeit: ein Grillvergnügen gemeinsam mit der Winznauer Umweltschutzkommission an einem – wie könnte es auch anders sein? – schönen Grillplatz an der alten Aare.

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