«Jeder sollte es sich zweimal überlegen, ob er ein Tier will»
Tierdörfli Olten - Alle zwei Wochen sucht der Stadtanzeiger in seiner Rubrik «Tierisches Olten» ein neues Zuhause für Hunde, Katzen und weitere Kleintiere, die im Tierdörfli Olten stationiert sind. Die Tierheim-Leiterin Susanne Klein erklärt, wie wichtig diese - Suche für die Institution ist.
Stets auf der Vereinsseite des Stadtanzeigers Olten findet der Leser die Box «Tierisches Olten». Ein Bild einer getigerten Katze, eines Siberian Huskys oder gar von einem kleinen Nager blickt ihm entgegen. Alle haben etwas gemeinsam - sie wurden vom Tierheim «Tierdörfli Olten» aufgenommen, von 20 Mitarbeitern und Freiwilligen gehegt und gepflegt und suchen nun ein neues «Fürimmerdaheim». Ein Halter, der ihnen die Geborgenheit vermittelt, die ihnen ihr vorheriger Besitzer nicht mehr geben konnte oder wollte.
Lebendige Wesen als Konsumgut
Im 2014 teilten insgesamt 1’294 grössere und kleinere Tiere dieses Schicksal. Alleine 513 davon waren sogenannte Verzichtstiere. Dies bedeutet, die bisherigen Halter gaben ihr Haustier auf Grund von Zeitmangel, Umzug oder eines Jobwechsels im Tierdörfli in Wangen bei Olten ab. «Unsere Gesellschaft ist sich gewohnt, dass sie alles bekommt, was sie haben will. Wenn man somit ein Tierchen zu Hause möchte, schafft man sich dieses an, ohne zu überlegen, wie viel Aufwand es bedeutet und wie lange das Haustier lebt. Sie behandelnlebendige Tiere wie eine Schoggi»,erklärt Tierheimleiterin Susanne Klein dieses Phänomen. «Eine Anschaffung eines Haustieres sollte man sich jedoch zweimal überlegen und entsprechende Vorkehrungen im Vornherein treffen.» Susanne Klein weiss, wovon sie spricht. Bereits seit 40 Jahren führt sie das Tierdörfli mit viel Herzblut. Angefangen auf dem Bauernhof «Bumeloch» in Starrkirch-Wil, ist das Tierheim mittlerweile nach Wangen bei Olten auf ein grösseres Grundtsück umgezogen. Dort wird gesamthaft 400 bis 450 Tieren Zuflucht geboten. «Ich habe Tiere schon immer geliebt. Dies ist mein Leben», erklärt die 75-Jährige lächelnd. Das Tierheim gehört der Stiftung Tierdörfli, geführt und betreut wird es jedoch vom Tierschutzverein Olten.
714 vermittelte Tiere im letzten Jahr
Obwohl einige gefundene oder abgegebene Tiere über längere Zeit im Tierdörfli ein Übergangszuhausefinden, können zahlreiche Tierewieder neu platziert oder in ihre vorherige Umgebung zurückgebracht werden. Im 2014 wurden 714 Kleintiere vermittelt. «Diese grosse Anzahlerreichen wir auch dank den Hinweisen im Stadtanzeiger. Wir erhalten stets zahlreiche Rückmeldungen darauf und sind enorm froh, um die Unterstützung», stellt Susanne Klein fest. So fanden die Tiere der Mai und Juni- Ausgaben des Stadtanzeigers Olten allesamt ein neues Plätzchen. Mit Ausnahme des Katers «Chico», der nach einigen Wochen wieder ins Tierheim zurückkehrte. «Wir begleiten die Tiere stets in ihrem neuen Zuhause weiter und wenn es nicht passt, nehmen wir sie wieder zurück.»
Tier-Patenschaften möglich
Allerdings können Tierfreunde, die zu Hause keinen Platz für die Aufnahme eines Hundes oder Kätzchens haben, auch auf andere Weise das Tierdörfli unterstützen. «Wir sind stets auf Spenden von Privaten angewiesen, um unseren verschiedenen Tierarten wie Schweinen, Schildkröten, Hasen oder Katzen sowie Hunden eine artgerechte Haltung zu ermöglichen», so Klein. Zudem benötigt das Terdörfli für die Kastration und Pflege von verwilderten Katzen stets Unterstützung. «Auch Patenschaften von beispielsweise unseren Sorgentieren, die mit einer Krankheit oder anderen Beschwerden zu kämpfen haben, sind willkommen und als Geschenk für Kinder ideal.» Jeder Freund des Tierdörflis kann das regionale Projekt auf seine Weise unterstützen. Auf der Website finden Sie mehr Infos dazu.