Lernzeit im Säliwald
Naturnetz Olten Am Dienstag, 16. Mai fand bereits zum neunten Mal der Waldtag statt. In diesem Jahr besuchten Schüler des Sälischulhauses und Kinder des Säli Kinder- gartens den vom Verein Naturnetz Olten organisierten Anlass.

Welche Vögel leben im Wald, welche Spuren hinterlassen sie? Ein Thema, welches buchstäblich in den Ohren liegt, denn es zwitschert lautstark in den Bäumen rund um die 3. Klasse von Jessica Sciré. Inmitten der aufmerksam zuhörenden Kinder liegen Vogelbilder, Federn, Vogeleier, Knöchelchen, zerbrochene Schneckenhäuschen und wurstähnliche Gewölle - von wem stammen wohl diese Spuren? Die Kinder erfahren, dass Häuschenschnecken die Lieblingsnahrung der Singdrossel sind und, dass man sogenannte Drosselschmieden im Wald finden kann: ein Stein mit vielen zerbrochenen, leeren Schneckenhäuschen. Sie inspizieren die Gewölle der Waldohreule, mit den unverdaulichen Überresten der gefressenen Mäuse: Pelz, Knöchelchen und Zähne. Ist das nicht eklig? Keinesfalls, antwortet die Ornithologin und Waldpädagogin Pia Burkard, sie habe die Gewölle im Ofen bei 80° sterilisiert. Mit dem Wissen um die Spuren der Waldvögel im Kopf gehen die Kinder als kleine Detektive auf Spurensuche im Wald.
Wie eine Fledermaus auf der Jagd
«Gspüre, schmöcke, lose, luege» so lautet der Titel des nächsten Postens. Ursula Fluri und Anita Eigenmann, beides Waldpädagoginnen, leiten Kinder des Kiga Säli 3 von Suleika Kappeler an. Die Kinder stehen im Kreis und halten sich an den Händen. In der Mitte steht ein Mädchen, die Augen mit einer schwarzen Binde bedeckt. Sie sieht so wenig wie eine Fledermaus, welche nachts auf der Jagd ist. Ein Bub springt um sie herum, in den Händen zwei Steine, welche er fortwährend aneinanderschlägt. Er ist der Nachtfalter, die Beute der Fledermaus und tatsächlich nach einigen Runden ist er gefangen. Die Kinder sind vertieft im Spiel und lernen genau hinzuhören.
Nester bauen
«Die Vögel im Frühlingswald» lautet der Titel des nächsten Postens. Auf einer Decke inmitten der im Kreis sitzenden Kinder liegen Nester, einige sogar mit Vogeleiern. Iris Arnold und Jacqueline Bertschi erzählen von Mutter und Vater Vogel, welche Nester bauen und ermuntern die zu zweit eingeteilten Kinder, dies ebenso zu tun: Schon suchen sie Zweige, Ast-stückchen sowie Moos und beginnen mit dem Bau. Bald liegen auch Raupen (farbige Zahnstocher) im Nest, welche aufmerk- sam unter Laubblättern gefunden werden mussten.
Spielerisch den Wald kennenlernen
Am diesjährigen Waldtag nahmen 348 Kinder teil. Bei prachtvollem Wetter lernten sie an neun Posten auf spielerische Weise Tiere des Waldes kennen und erhielten Einblick in die Arbeiten des Forstberufes. Sie erprobten ihre Geschicklichkeit und setzten alle ihre Sinne ein, um spannende Aufgaben zu lösen. Sie halfen einander und fanden gemeinsam Lösungen. Dieser ereignisreiche Tag wurde vom Verein Naturnetz Olten organisiert, vom Forstbetrieb tatkräftig unterstützt und durch die finanziellen Beiträge vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei, Stiftungen und Sponsoren ermöglicht. ZVG
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