Mit Augenmass und viel Gefühl
Pétanque Club Trimbach Für Pétanque-Begeisterte startet mit dem Frühling auch die Saison, nicht so für den Pétanque Club Trimbach, der auch im - Winter äusserst aktiv ist.

Der Verein Pétanque Club Trimbach wurde am1. November 1990 gegründet. Er zählt heute 60 Aktivmitglieder mit und ohne Lizenz und 30 Passivmitglieder. Acht von achtzehn Gründungsmitgliedern wirken noch heute im Verein mit.
Das Spiel der Franzosen
Das erste Pétanque-Spiel wurde 1907 in Südfrankreich abgehalten. «Über die genaue Überlieferung sind die Leute unterschiedlicher Meinung», erzählt Vereinspräsident Werner Studer augenzwinkernd. «Ob Rheuma oder ein anderes Leiden, fest steht der leidenschaftliche Spieler Jules Le Noir konnte die drei Schritte Anlauf, welche beim «Jeu Provençal» üblich sind, nicht mehr ausführen, so erfand sein Kollege Ernest Pitiot ein Spiel, welches auf kurze Entfernung und ohne Anlauf spielbar ist. Beim Pétanque steht man in einem Kreis und spielt die Kugeln mit geschlossenen Füssen, deshalb der Name Pétanque, welcher von «pieds tanqués» abgeleitet wurde. In der Regel wird Pétanque auf hartem Naturboden wie Splitt, Sand oder Waldwegen auf einer Bahn von 2.5 Metern Breite und15 Metern Länge gespielt. Das «Cochonnet» (die kleine Zielkugel) wird geworfen und es gilt, die sechs grossen Metallkugeln möglichst nahe an die farbige Zielkugel zu platzieren.
Eine der grösseren Hallen inder Schweiz
Der Pétanque Club Trimbach befindet sich in der komfortablen Lage, eine Halle, respektive einen sogenannten Boulodrome, zu besitzen. Die Halle wurde einst für das Boccia-Spiel in Widnau im sankt-gallischen Rheintal benützt. Die Vereinsmitglieder waren im 2001 seit längerer Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Halle, um in den Wintermonaten ein komfortableres Training absolvieren zu können, als sie die Halle in Widnau entdeckten. «Trainiert wurde bis dahin (wie in den Sommermonaten heute noch) in der Nähe des heutigenBoulodrome auf acht Bahnen im Freien auf dem «Feldli». In den Wintermonaten haben die hartgesottenenPétanque-Spieler ihre Metallkugeln über dem Feuer aufgewärmt, um länger spielen zu können», so Studer.
Dreijähriges Grossprojekt
Das Land, auf welchem der Boulodrome heute steht, gehört der Einwohnergemeinde. «Der Pétanque Club Trimbach hat das Land im Baurecht zur Verfügung gestellt bekommen», erklärt Studer. Die Halle in Widnau stand im Industriegebiet und musste neuen Plänen weichen. Somit machte sich der Verein 2001 mit vereinten Kräften daran, den Rückbau der Halle durchzuführen. «Manche Vereinsmitglieder haben über längere Zeit fast jedes Wochenende imSankt-gallischen verbracht und gearbeitet», erzählt der Vereinspräsident. Die beschrifteten Teile der Halle wurden hauptsächlich via Eisenbahnwagen vom Kanton St. Gallen in den Kanton Solothurn transportiert. Beim Aufbau verzögerte eine Einsprache den Wiederaufbau um fast ein Jahr. Insgesamt über 20’000 Fronstunden haben die Vereinsmitglieder mit dem Ab- und Aufbau geleistet. Im November 2004 war es so weit, die Einweihung des «Boulodrome» mit seinen 12 Bahnen konnte vollzogen werden und Mitte 2005 war auch der Aussenbereich fertiggestellt. «Heute wird die Halle im Winter von Pétanque Clubs aus der ganzen Deutschschweiz benutzt», erzählt Studer nicht ohne Stolz. Die Halle wird ergänzt durcheine Küche und einen Raum, welcher bis zu 70 Personen Platz bietet. «Wir vermieten den Raum, jedoch nur in Verbindung mit dem Pétanque-Spiel», betont der Vereinspräsident. Der Verein ist angewiesen auf diese Art von Anlässen, um die jährlichen Fixkosten von über 10’000 Franken zu decken.
Gemeinsames Hobby
Werner Studer ist dem Pétanque Club Trimbach vor acht Jahren beigetreten und amtet seit 2010 als Präsident. Er hat den «Boule-Sport», wie er in der Romandie oder in Deutschland auch genannt wird, in den Ferien-Hotelanlagen kennen gelernt. «Meine Frau und ich waren auf der Suche nach einem Hobby, welches wir gemeinsam ausüben können und beiden Spass bereitet», erklärt Studer. Er kannte den früheren Präsidenten des Vereins und suchte so eines Tages mit seiner Frau den Pétanque Club in Trimbach auf. «Die Halle war leer, doch draussen war der Klang von aufeinanderkrachenden Pétanque-Kugeln zu hören», erinnert sich Werner Studer lächelnd zurück. Pétanque eignet sich für Mann und Frau und Personen jeden Alters. Wie die meisten Vereine leidet jedoch auch derPétanque Club Trimbach unter Jungmitgliederschwund. Trotz der erfolgreichen Jahre 2004 bis 2006 in denen die Junioren zwei Silbermedaillen und einen Schweizer Meistertitel gewonnen haben. «Unsere Mitglieder sind im Alter zwischen 25 und 84 Jahren. «Es wäre toll wieder mehr junge Menschen für den Pétanque-Sport begeistern zu können», so Werner Studer. Vielleicht wurde Ihr Interesse geweckt? Der Verein trifft sich jeweils am Dienstag und Donnerstag von19 bis 22.30 Uhr zum Training.