Neuer Auftritt im Fokus

Fokus-plus Die Solothurnische Beratungsstelle für Sehbehinderte ändert ihren Namen und nennt sich neu Fokus-plus. Am Freitag, - 14. November lädt die - Fachstelle in ihre Räumlichkeiten an der Baslerstrasse 66 in Olten ein.

Stellenleiterin Muriel Avigni und Vereinspräsident Ruedi Heutschi mit dem neuen Namen und Logo vor dem ehemaligen Schild an der Baslerstrasse 66. mim)
Stellenleiterin Muriel Avigni und Vereinspräsident Ruedi Heutschi mit dem neuen Namen und Logo vor dem ehemaligen Schild an der Baslerstrasse 66. mim)

Das Hauptziel des Vereins «Solothurnische Beratungsstelle für Sehbehinderte» hat sich mit der Umbenennung in «Fokus-plus» nicht verändert. «Wir fördern die Selbstständigkeit unserer Klienten, um damit ihre Lebensqualität zu erhöhen», betont Stellenleiterin Muriel Avigni. «Oftmals wendet sich unsere Klientel mit konkreten Bedürfnissen an die Beratungsstelle. Beispielsweise erkundigt sich eine Person mit einer Sehbehinderung nach einer Alternative zur herkömmlichen Uhr, da sie die Zeit nicht mehr ablesen kann.» In solchen Fällen legen die Berater von Fokus-plus Wert darauf, nicht nur das Hilfsmittel zu organisieren, sondern die Person ganzheitlich zu beraten. Nach Rücksprache nimmt die Beratungsstelle auch Kontakt mit dem Augenarzt auf. «Durch zusätzliche Informationen können wir einschätzen, obeine sehbehinderte Person die Bedingungen für eine Hilflosenentschädigung erfüllt. Zudem können wir einer älteren, alleinstehenden Person Hilfe in Form der Spitex organisieren», zählt Avigni Beispiele auf.

Umfassendes Angebot

Die sogenannten «Rehabilitationsfachpersonen Low Vision» bei Fokus-plus beraten sehbehinderte Personen bei der Auswahl von geeigneten Hilfsmitteln. «Je nach Anwendung und Bedürfnis wird von einem Signalstock abgeraten, dafür ein Langstock empfohlen», erklärt die Stellenleiterin. Die Rehabilitationsfachfrau berät die Klientel in den Bereichen «Orientierung und Mobilität (O+M)» sowie «Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF)». «Unsere Rehabilitationsfachfrau O+M vermittelt das sichere Verhalten auf der Strasse und das ertasten von Leitlinien. Im Bereich «Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF)» werden punktuell die Probleme im Alltag thematisiert. Die Rehabilitationsfachfrau zeigt beispielsweise, wie die Salzmenge dosiert oder das gewünschte Programm bei der Waschmaschine gefunden werden kann», erklärt Avigni.

Apps als Hilfsmittel

Es werden auch Schulungen im Informatikbereich angeboten. Sehbehinderte können lernen, die Schrift am Bildschirm zu vergrössern oder mit Sprachausgabe zu arbeiten. «Zudem werden stets neue Apps entwickelt, um Sehbehinderten den Alltag zu erleichtern. Geübte Nutzer von Computern oder Handys erlangen durch das wachsende Angebot viel mehr Selbstständigkeit, doch die Nutzung ist anspruchsvoll und erfordert Zeit, um sie zu erlernen. Personen, die sich ausführlich mit dem Computer und Apps beschäftigen möchten, empfehlen wir beispielsweise die sogenannte «Apfelschule» des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes SBV. Engagierte Nutzer haben eine Skype-Gruppe gegründet, die sich regelmässig via Chat austauscht», erzählt Muriel Avigni erfreut. Mit diesem Austausch hat die Beratungsstelle Fokus-plus ein weiteres Ziel erreicht. «Wir möchten Personen mit demselben Schicksal zusammenführen und damit der Isolation entgegenwirken», erzählt die Stellenleiterin. Aus diesem Grund bietetFokus-plus neben den kostenlosen Beratungen, auch kostenpflichtige Kurse, Wanderungen und weitere Freizeitaktivitäten an.

104 Jahre Einsatz für Blinde undSehbehinderte

Fokus-plus wurde vor 104 Jahren, 1906 durch den Oltner AugenarztA. Gloor als «Solothurnischer Fürsorgeverein für Blinde und Sehbehinderte» ins Leben gerufen. Elf Jahre später wurde der Fürsorgeverein in «Solothurnische Beratungsstelle für Sehbehinderte» umbenannt. Seit 2005 befindet sich die Beratungsstelle Olten an der Baslerstrasse 66. «Wir bieten auch Beratungen in unseren Räumen an der Zuchwilerstrasse 41 in Solothurn an. Dort sind wir am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag vor Ort. Andere Zeiten und Hausbesuche können vereinbart werden», so Muriel Avigni, die mit ihrem insgesamt fünfköpfigen Team sowohl den Hauptsitz in Olten als auch den Sitz in Solothurn betreut. Der Verein Fokus-plus finanziert sich durch Subventionen des Bundesamtes für Sozialversicherungen mittels Unterleistungsvertrag mit dem Schweizerischen Zentralverband für das Blindenwesen (SZB) als auch durch Beiträge des Vereins Solothurnische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheits- und Invaliden-Fürsorge SAGIF, welcher mehrere Gemeinden im Kanton Solothurn angeschlossen sind.

Weg vom verstaubten Image

Muriel Avigni hat Anfangs 2013 die Leitung der beiden Beratungsstellen übernommen und betreut mit ihrem Team blinde und sehbehinderte Personen aus dem ganzen Kanton Solothurn sowie den angrenzenden Kantonen. «Mit der neuen Leiterin kamen auch neue Ideen», erklärt Vereinspräsident Ruedi Heutschi und fügt an: «Wir wollten unser Erscheinungsbild aufpeppen und haben uns deshalb für einen neuen Namen und ein neues Logo entschieden. Ein weiteres Ziel ist es, durch die neue Positionierung das finanzielle Defizit markant zu verkleinern.» Via Wettbewerb wurde nach einem neuen Namen gesucht. «Über 100 Vorschläge sind bei uns eingegangen», zeigt sich Heutschi erfreut. Im Mai liess der Verein vomOltner Grafiker Nicolas Peltier das neue Logo entwickeln. «Die etwas unscharfe Darstellung stellt symbolisch das geschwächte Sehvermögen der meisten unserer Klienten dar», so der Vereinspräsident. Doch der Neuerungen nicht genug soll im Frühling 2015 der neue Internetauftritt folgen. Nun freuen sich die Stellenleiterin Muriel Avigni und Vereinspräsident Ruedi Heutschi aber erstmals auf denkommenden Freitag und hoffen viele interessierte Besucher in den Räumlichkeiten von Fokus-plus an derBaslerstrasse 66 begrüssen zu können. «Einerseits führen wir gerne durch unsere Räume, andererseits wird auch das Team sowie ein Teildes Vorstands für interessanteGespräche anwesend sein», erzählt Heutschi.

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