«Olten – inmitten der Alpen»
Schweizer Alpenclub Die Oltner Sektion umfasst über 890 Mitglieder. «Ein Lawinenunglück wie kürzlich in Norwegen darf uns nicht passieren», sagt der Präsident Stefan Goerre.

Der Schweizer Alpenclub SAC ist mit seinen 892 Mitgliedern einer der grössten Vereine in Olten. Stefan Goerre wurde am 2. März an der Generalversammlung zum neuen Präsidenten gewählt. Der gebürtige Bündner ist seit 35 Jahren aktiv im SAC, ursprünglich in der Sektion Piz Platta: «Als ich vor 14 Jahren nach Olten kam, war eine der ersten Amtshandlungen der Übertritt in die Sektion Olten.»
«Olten liegt inmitten der Alpen»
Die Berge vermisst Goerre nicht: «Olten liegt dank seiner guten Verkehrslage sozusagen inmitten der Alpen und dank den guten Zugverbindungen brauchen wir vom Bahnhof Olten bis Zermatt nicht einmal drei Stunden. Danach können wir noch in eine Hütte aufsteigen und am nächsten Tag eine Tour machen.»
Goerre hat in Olten auch die Vorzüge des Jura schätzen gelernt: «Die zahlreichen Klettermöglichkeiten in und um Olten erlauben ein Klettertraining nach dem Feierabend in der Abendsonne».
5’600 Meter über Meer
Stefan Goerre ist auf allen Viertausendern in der Schweiz gestanden. Sein höchstes Ziel steht in Russland: Elba 5’600 Meter über Meer. Um für die Bergtouren gut vorbereitet zu sein, trainiert der Klubpräsidentregelmässig in der Kletterhalle in Lenzburg oder sobald die Tage länger werden an den Kletterfelsen in der Region.
Am ersten April leitet Goerre eine zweitägige SAC-Skitour auf Allalin- und Strahlhorn VS. Bei aller Begeisterung für die schönen Bergerlebnisse gibt Goerre auch zu, dass ihm Bergunfälle wie das kürzliche Lawinenunglück in Norwegen ein mulmiges Gefühl auslösen. «Als Tourenleiter müssen wir Respekt vor den Gefahren der Berge haben, dies garantiert, dass wir defensiv entscheiden, egal wie verlockend ein Pulverschneehang sein kann.» Wenn Lawinengefahr drohe, müssten die Skitourenleiter umkehren und einen sicheren Hang hinterunterfahren, auch wenn dieser weniger attraktiv sei.
In Kursen wird der Ernstfall geübt
SAC Olten legt einen sehr hohen Wert auf die Ausrüstung und die Sicherheit. In den 14 Jahren, in welchen Goerre beim SAC Olten dabei ist, hat es noch keinen einzigen schweren Unfall gegeben. Die Beurteilung der Lawinengefahr und auch das richtige Verhalten im Falle eines Lawinenabgangs wie auch die korrekte Sicherungstechnik auf Kletter- und Hochtouren wird im SAC regelmässig in Form von Kursen repetiert und trainiert. Die Tourenleiter sind alle bestens ausgebildet. Die Ausrüstung des Vereins ist zudem immer auf dem neusten Stand. «Dies ist für den Verein sehr kostenaufwendig, aber von grösster Bedeutung. Bei uns geht niemand auf eine Skitour ohne Lawinensuchgerät oder auf eine Bergtour ohne REGA-Funk oder mit einem alten Seil», sagt Goerre mit Nachdruck. Trotz allen Vorsichtsmassnahmen könne ein Restrisiko nie ganz ausgeschlossen werden, aber: «Das Leben ist lebensgefährlich», sagt der Arzt, «die meisten Menschen sterben aber letztlich im Bett und nicht an der Felswand».
«Sport in den Bergen sei eine wertvolle Freizeitbeschäftigung: Der Bergsport mit allen seinen Fazetten wie Sportklettern, Eisklettern, Hoch-, Ski- und Snowboardtouren und Klettersteigen ist vielseitig und vermittelt ein Naturerlebnis wie kaum eine andere Outdoor-Sportart», sagt Goerre begeistert.
Bunter Mitgliedermix
Ein ganz wichtiger Aspekt beim Alpenclub ist Goerre zufolge der für einen Sportverein wohl einmalige Mitgliedermix: «Im SAC können bereits die 10-Jährigen die Kletterkunst auf spielerische Art erlernen, und auf der anderen Seite haben wir Senioren, die noch stramme Wanderungen absolvieren. Das Tourenprogramm des SACs Olten ist vielfältig: Jedes Wochenende finden Bergwanderungen, Ski- und Hoch- oder Schneeschuhtouren, Klettersteigbegehungen oder Kurse , zum Teil mit Bergführen, statt. Der Verein besitzt drei Klubhütten (Willehaus, Weissmieshütte, Skihütte Elm). Obwohl der SAC Olten einer der grössten Vereine der Region ist, freue sich der SAC Olten über jedes Neumitglied: «Interesse am Bergsteigen und Freude an der Natur sind die einzigen Voraussetzungen für die Mitgliedschaft, alles andere ist ‹learning by doing‹», sagt der Vereinspräsident.