Volièreverein ist flügge geworden

Seit letztem Jahr kümmert sich der neu gegründeteVolièreverein Olten um die fremdländischen Vögel im Vögeligarten. Die Leiterin, Astrid von Wartburg, erzählt von ihrer Tätigkeit.

Engagiertes Team: Zoé Reiff, Mitarbeiterin, (v.l.) Astrid von Wartburg, Leiterin der Volière und der Präsident des Volièrevereins Olten, Andreas Würgler. mim)
Engagiertes Team: Zoé Reiff, Mitarbeiterin, (v.l.) Astrid von Wartburg, Leiterin der Volière und der Präsident des Volièrevereins Olten, Andreas Würgler. mim)

Seit 28 Jahren betreut Astrid von Wartburg die rund 100 Tiere in der Volière des Vögeligartens hinter der Friedenskirche. Bis vor einem Jahr war der Ornithologische Verein für die Volière verantwortlich. «Der Fokus des Ornithologischen Vereins liegt in erster Linie in der Feldornithologie. Somit waren die exotischen Vögel der Volière für den Verein weniger von Interesse», erklärt der Präsident des Volièrevereins Olten, Andreas Würgler. Deshalb machte sich der Ornithologische Verein auf die Suche nach einem anderen Verein, der sich um die Belange der Volière kümmert. «Es war schwierig einen neuen Verein zu finden, der sich mit Herzblut für die Interessen der Vögel einsetzt», erinnert sich die Leiterin der Volière Astrid von Wartburg zurück und fügt an: «Als Barbara Würgler, eine Stammkundin vorbeikam, um ihrem geliebten Wellensittich ?, die Krallen schneiden zu lassen, erzählte ich von den Nachfolgerproblemen». Die Vogelliebhaberin Barbara Würgler setzte sich sofort ein und so kam es, dass am 18. November 2010 die Gründungsversammlung des Volièrevereins Olten stattfand. Die Übernahme des Betriebs erfolgte am 1. April 2011. Der dreiköpfige Vorstand setzt sich aus dem Präsidenten, Andreas Würgler, dessen Frau, Barbara Würgler als Kassierin, und der Sekretärin Sarah Windler Burri zusammen. Seither hat sich in der Volière nicht viel verändert. Noch immer leitet Astrid von Wartburg die Volière und Zoé Reiff geht ihr dabei zur Hand. Zusammen arbeiten die Frauen rund 85 Stellenprozent.

 Im Einsatz für die Tiere

 Mit 16 Jahren begann Astrid von Wartburg die Ausbildung zur Geflügelzüchterin. «Damals hätte mich die Arbeit in einem Zoo interessiert, aber die Ausbildung zum Tierpfleger gab es damals leider noch nicht», erklärt die 52-Jährige. Nach der Ausbildung absolvierte Astrid von Wartburg eine Anlehre bei einem Kleintierarzt, was ihr bei der Arbeit in den Volièren stets zugute kam. Später arbeitete von Wartburg in der Stadtvolière in Zürich, bevor die in Winznau Geborene, vor 28 Jahren, zurück in die Heimat kam. «Mich faszinieren die Vögel und ihr grosser sozialer Bezug zum Menschen. Die Vögel kennen mich und sind kaum scheu in meiner Anwesenheit», so von Wartburg.

Stadt ist Hauptträger

«Das Gebäude der Volière gehört der Stadt und der Betrieb wird ebenfalls zu 80% finanziell von der Stadt getragen», erklärt der Präsident Andreas Würgler. Lediglich das Futter der Tiere werde aus dem Verkauf und durch die Vereinsmitgliederbeiträge finanziert. Zudem erhält die Volière von der Migros nicht verkauftes Gemüse und Früchte. «Für das Jahr 2013 sei eine Totalsanierung der Infrastruktur vorgesehen», so der Präsident Andreas Würgler.

Breites Angebot

Der Verein zählt 55 Aktivmitglieder, 8 Gönner und rund 10 Patenschaften. Diese Patenschaften seien eine sehr schöne Sache: Kinder können für einen Vogel eine Patenschaft übernehmen. Der Patenschaftsbetrag variiert je nach Vogelart und Betreuungsaufwand zwischen 10 und 80 Franken.

«Die tägliche Arbeit besteht hauptsächlich aus der Fütterung, der Pflege und Reinigung der Gehege», erklärt Astrid von Wartburg. Neben diesen täglichen Tätigkeiten betreuen Astrid von Wartburg und Zoé Reiff auch eine Pflegestation, bei welcher Wildtiere abgegeben werden können. «Kürzlich wurde uns ein ausgehungerter Graureiher gebracht, den wir demnächst wieder in die freie Wildbahn entlassen können», erzählt Astrid von Wartburg und ihre Augen strahlen. Nicht immer sei es jedoch sinnvoll, wenn die Vögel mitgenommen würden. «Besonders bei jungen Vögeln, die soeben flügge geworden sind, sei Vorsicht geboten. «Wenn jemand einen kleinen Vogel findet, soll er uns kontaktieren», rät Astrid von Wartburg. Wie viel kann die Volièrenleiterin in medizinischen Belangen selbst entscheiden? «Durch meine jahrelange Erfahrung und meine Anlehre in einer Kleintierarztpraxis kann ich die meisten Fälle selbst behandeln. Erst bei offenen Wunden, suche ich einen Tierarzt auf», erklärt von Wartburg. Neben der Pflegestation nimmt die Volière auch Ferientiere bei sich auf. Die Volière zählt eine Stammkundschaft von rund 30 Personen, die regelmässig ihre Vögel in die Ferien geben.

Tradition zählt

Seit Jahr und Tag steht im Gebäude der Volière ein Musikautomat aus dem Jahre 1895, der sich stets grosser Beliebtheit bei den Besuchern des Vögeligartens erfreute. «Bei diesemMusikautomaten handelt es sich um ein sehr wertvolles Stück. Die meisten seiner Art sind in Museen zu finden», erklärt Präsident Andreas Würgler. Im Moment werde der Musikautomat aufwendig restauriert und soll voraussichtlich im Juli wieder in alter Pracht in der Volière stehen.

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