Vom Pausenspiel in die NLA
IHC Rothrist Seit 7 Jahren mischt der Inline-Hockey Club Rothrist mit seiner 1. Mannschaft bei den besten Clubs der Schweiz mit. Bei der Gründung vor knapp 16 Jahren hätte dies niemand zu träumen gewagt.

Alles begann auf dem Pausenplatz in Rothrist. Anfangs spielten die Vereinsmitglieder in spe noch Streethockey, bis sie die Faszination am Inline Hockey packte. Kleinere Quartierturniere wurden ausgetragen und Mittwochnachmittage mit spannenden Matches verbracht, bis der Bezirkschullehrer Ewald Boss mit weiteren Gründungsmitgliedern den IHC Rothrist ins Leben rief und den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte legte.
Erste Erfolge
Auch der seit 2005 amtierende Vereinspräsident Marco Eicher war bereits 1997 dabei und begeisterter Inline-Hockeyaner. «Es war eine aufregende und tolle Zeit. Ich konnte miterleben, wie ein Verein aus den Kinderschuhen herauswächst und sich immer mehr etabliert», erzählt Marco Eicher. Bereits sechs Jahre später zählte die 1. Mannschaft schon zu den Besten der Schweiz und konnte sich in der Nationalliga A behaupten. «Wir sind aktuell der einzige Deutschschweizer Verein, der eine Mannschaft in der Nationalliga A stellt», so der Vereinspräsident. Bald zogen auch die Juniorenteams nach und holten sich im Jahre 2005 zum ersten Mal den Schweizermeistertitel nach Rothrist.
Immer mehr Zuwachs
Durch die Erfolge stieg auch das Interesse an der eher unbekannten Sportart. Bald wurde das Angebot erweitert und Mannschaften für «Minis» oder auch Damen gegründet. «Junioren und Juniorinnen spielen im Inline Hockey gemeinsam, da es noch keine Juniorinnenliga gibt. Aber beim Inline Hockey ist einiges möglich, so kann auch eine solche Meisterschaft bald Realität werden», erzählt Eicher. Mittlerweile zählt der Verein 6 Aktiv- und eine Seniorenmannschaft, die allerdings nicht an der Meisterschaft teilnimmt. Dies entspricht rund 90 Aktivmitgliedern und somit einem enormen Zuwachs in den letzten 16 Jahren. «Es macht einen als Präsident stolz, zu sehen, wie viele Menschen Freude an unserem Sport gefunden haben und diese in unserem Verein teilen wollen», berichtet der Präsident lächelnd.
Nicht mit Eishockey zu verwechseln
Inline-Hockey ist eine eher junge Sportart. In der Schweiz wird sie seit 30 Jahren praktiziert und ist seit drei Jahren Mitglied von Swiss Olympic. «In der Westschweiz, vor allem im Jura, ist die Inline-Hockey Bewegung viel grösser als in der Deutschschweiz. Viele Gegner kommen aus der Westschweiz, so kann man immer wieder seine Französischkenntnisse auffrischen», erzählt Eicher schmunzelnd. In der deutschsprachigen Schweiz ist somit nach wie vor grosses Entwicklungspotenzial vorhanden. Die Sportart wird auf einem Platz von 800 m² gespielt, somit auf einem um einiges kleineren Feld als dem 1800 m² grossen Eishockeyfeld. Allerdings tragen die Spieler Schoner und Ausrüstung, die mit der Eishockeybekleidung vergleichbar sind. Auch die Spielzeit, welche drei Mal 20 Minuten dauert, und die möglichen Strafminuten sind mit dem Hockey auf dem Eis identisch. «Zusätzlich können bei uns auch gelbe und rote Karten ausgesprochen werden. Zudem gibt es im Inline-Hockey Freistösse», erklärt der Vereinspräsident die Unterschiede und fügt an: «Nicht jeder, der Eishockey spielen kann, ist automatisch ein starker Spieler im Inline-Hockey.»
Noch Einiges vor
Doch trotz der vielen Erfolge, wie dem Schweizer-Cupsieg der 1. Mannschaft oder den Aufstieg der 2. Mannschaft in die NLB im Jahr 2012, ruht sich der Verein nicht auf seinen Lorbeeren aus. «Auch in diesem Jahr organisieren wir wieder unseren traditionellen «Dörflicup». Zudem möchten wir in diesem Jahr ins PlayOff-Halbfinale einziehen und den Cupsieg vom letzten Jahr verteidigen», schliesst der Vereinspräsident und blickt zuversichtlich in die Zukunft.