Wettkampfstimmung im August
Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) Sektion Olten Am Samstag, 13. August wird in Olten an den regionalen Schwimmwettkämpfen der SLRG Sektion Olten Puls gemessen. Denn diese Wettkämpfe dienen auch als Vorbereitung für die Schweizermeisterschaften, die am Samstag, 20. und Sonntag, 21. August in Tenero (TI) stattfinden.

Ich treffe die Präsidentin der SLRG Sektion Olten im Badi-Restaurant in Olten. In den Sommermonaten ist dies die zweite Heimat vieler Mitglieder. Es verwundert auch kaum, dass die Badi an diesem heissen Tag Mitte Juli brechend voll ist und sich einige Schwimmer die Aare hinuntertreiben lassen. Doch trotz des heissen Wetters ist Vorsicht geboten. «Nachdem es so viel und stark geregnet hat, ist der Wasserstand der Aare noch immer hoch, was zu einer starken Strömung führt. Zudem ist das Wasser noch ziemlich kalt. Insbesondere junge Schwimmer überschätzen sich oftmals und lassen sich aufgrund der Gruppendynamik zu fahrlässigen Aktionen hinreissen», warnt Sibylle Hufschmid, die seit acht Jahren Präsidentin der SLRG Sektion Olten ist. Die 47-jährige kam durch das traditionelle «Chlausenschwimmen» mit zwölf Jahren zur SLRG Sektion Olten. Ihr Grossvater gehört zu den Gründungsmitgliedern der Sektion.
Präventive Aufgabe
Die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft wurde 1931 aus dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gegründet, da es zu dieser Zeit nicht üblich war, dass jedermann schwimmen kann. 14 Jahre später lancierten Mitglieder der Oltner Wassersportvereine, des Turnvereins aber auch der Polizei die Sektion Olten. 1952 fusionierte die SLRG mit dem Roten Kreuz. Die SLRG Sektion Olten mit ihren rund 250 Mitgliedern stützt ihre Vereinstätigkeit auf drei Eckpfeilern ab: die Rettung und die entsprechenden Rettungsschwimmkurse (Jugendbrevet, Brevet Basis Pool, Brevet Plus Pool und Modul BLS-AED), die Wettkämpfe und das Vereinsleben. Der Verband und die Sektionen übernehmen somit vor allem eine präventive Aufgabe.
Baderegeln in sieben Sprachen
Obwohl man meinen könnte, dass heutzutage jeder schwimmen kann, zeigen die Meldungen der vergangenen Wochen von ertrunkenen Personen ein anderes Bild. Zudem wird des Öfteren von Flüchtlingen berichtet, die das Baden in Seen oder Flüssen mit dem Leben bezahlen mussten. «Die SLRG hat inzwischen reagiert und die sechs Baderegeln in mittlerweile sieben Sprachen übersetzt», erzählt Hufschmid und fügt an: «Viele Flüchtlinge können nicht schwimmen und unterschätzen eine Situation. Ausserdem besteht aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse die Gefahr, dass sie Hinweise oder eben die Baderegeln nicht lesen können.»
Kampf ums Hallenbad
Die tiefe Verbundenheit zum und der familiäre Sinn im Verein wird deutlich, wenn man bedenkt, dass ein Grossteil des achtköpfigen Vorstands bereits als Kinder via Jugendgruppe ihren Einstand bei der SLRG Sektion Olten hatte. Erstmals habe man 1972 einen Anlauf mit der Gründung einer Jugendgruppe genommen. Inzwischen besteht ein Kinderschwimmen (5 bis 9 Jahre) und eine Jugendgruppe (10 bis 15 Jahre). «Letztere nimmt bereits an Wettkämpfen im Rettungsschwimmen teil», erklärt Hufschmid. Daneben hätten sie vor einigen Jahren eine Wassergewöhnungsgruppe ins Leben gerufen, welche vor zwei Jahren mangels Hauptleitungspersonen eingestellt wurde. «Gleichzeitig wusste man aufgrund der städtischen Sparmassnahmen nicht, ob in Zukunft die Nutzung des Hallenbades noch möglich ist. Dies war auch der Grund, wieso die Suche nach einer Hauptleitungsperson eingestellt und die Energien für die Erhaltung des Hallenbades eingesetzt wurden. Schliesslich müssen unsere Mitglieder die Möglichkeit haben, auch während der Wintermonate zu trainieren», betont die Präsidentin. In der Folge wurde eine Motion eröffnet und Präsenz an den Parlamentssitzungen gezeigt. Zudem folgte eine Einladung an den Stadtrat, um aufzuzeigen, wieso das Hallenbad wichtig ist. Schliesslich, nach langer Ungewissheit, gab das Parlament grünes Licht für den Fortbestand. «Der Kampf um das Hallenbad war mit viel Aufwand verbunden, doch es hat uns geholfen einen engeren Draht zum Stadtrat zu bekommen. Ausserdem haben wir Wort gehalten und uns aktiv an der Hallenbad-Finanzierung beteiligt. In diesem Jahr haben wir das traditionelle Millionenschwimmen deshalb erstmals in ein Sponsorenschwimmen umgewandelt. Der daraus resultierte Gewinn wird dem Kanti-Hallenbad zugutekommen», so Hufschmid nicht ohne Stolz. Diese Saison 2016/2017 bleibt das Hallenbad wegen der Renovationsarbeiten noch geschlossen. Für die Saison 2017/2018 ist vorgesehen, die Wassergewöhnungsgruppe für Kinder von 4 bis 6 Jahren, in welcher sie auf spielerische Art schwimmen lernen, wieder einzuführen.
Wettkämpfe im August
Nach diesem traditionellen Millionenmeterschwimmen im Juni messen sich nun am Samstag, 13. August die Schwimmer an den regionalen Rettungs-Schwimmwettkämpfen in Olten (RWO). Für einige sind die RWO eine geeignete Vorbereitung für die Schweizermeisterschaften in Tenero im Tessin, welche am Samstag, 20. August und Sonntag, 21. August stattfinden. «Unsere zehn Mitglieder, die an den RWO teilnehmen, sind zwischen 15 und 30 Jahre alt. An den RWO treten die Schwimmer der verschiedenen SLRG-Sektionen in sechs Wettkampfdisziplinen gegeneinander an», erklärt die Vereinspräsidentin. «Es muss jedoch nicht jedes Mitglied an Wettkämpfen mitschwimmen», betont Hufschmid. Ausserdem wird auch die seit vielen Jahren freundschaftlich verbundene Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Schwelm (DLRG) am Wettkampf dabei sein. Jeweils am Donnerstagabend findet je nach Saison entweder in der Badi Olten oder in der Kanti Olten das Training statt und anschliessend trifft man sich im Badi-Restaurant oder im Restaurant Kolping zum gemütlichen Miteinander. «In den Sommermonaten freue ich mich zudem, jeweils am Sonntagmorgen, die Badi Olten zu besuchen und immer jemanden vom Verein anzutreffen», so Hufschmid.