Zwilchhose im Trend

Präsident Hans Schmid mit den Zwilchhosen. (Bild: rgs)

Präsident Hans Schmid mit den Zwilchhosen. (Bild: rgs)

Jungschwinger und Aktive.(Bild: ZVG)

Jungschwinger und Aktive.(Bild: ZVG)

Die Schwingtradition im Niederamt geht laut der Chronik zum 75-Jahre-Jubiläum von 1996 auf einen «Schwingklub Olten» zurück, der schon vor der Jahrhundertwende bestanden habe. Damals war Olten eine Hochburg der Schwinger. Heute seien es mehr Schwinger aus dem Niederamt und dem Gäu. «Der Verein hat 198 Mitglieder. Davon sind 21 Jungschwinger im Alter von acht bis 15 Jahren und sechs Aktive», so der Präsident Hans Schmid. «Wir können eine Zunahme von Jungschwingern verzeichnen, offenbar haben traditionelle Sportarten wieder Aufwind», sagt der nächstens pensionierte Pöstler. Dank des jedes Jahr durchgeführten Ferienpasses kämen sehr viele Kinder aus «Gwunder» in den Sägemehlring im Sälischulhaus. Einige kämen anschliessend in die Trainingsstunden. Auch Mädchen kämen während der Ferienpasswoche immer wieder. Die wenigsten kämen aber wieder. «Eine unserer technischen Leiterinnen schwingt als Aktive an den Frauen-Schwingtagen mit», sagt Hans Schmid. Die Jungschwinger und Aktiven wohnen alle in der Region, Nur noch einer der Aktiven lebt auf einem Bauernhof und ist dort aufgewachsen, der Bezug zur Landwirtschaft ist also nicht mehr gegeben. Trotzdem ist das Schwingen bodenständig geblieben.

Wieder mehr Vereinstätigkeit

«Wir sind erst seit 2008 wieder aktiv, vorher glaubte man, der Verein würde aufgelöst, da der Vorstand damals sehr Mühe hatte, genügend technische Leiter zu finden», erzählt der ehemalige Judoka Hans Schmid. Auch der Vorstand sei jetzt von vier auf neun Leute erweitert worden. «Wir sind aber einer der ältesten Vorstände der Nordwestschweizerischen Schwingerclubs, der älteste im Vorstand des Schwingclubs Olten-Gösgen ist 75-jährig», weiss Schmid. Überhaupt sei das Interesse am Schwingsport seit den eidgenössischen Grossanlässen in Aarau und Frauenfeld auch durch die Massenmedien sehr gewachsen. «Am 13. Nordwestschweizer Nachwuchsschwinget in Zofingen am letzten Samstag holten drei unserer Jungschwinger einen Zweig, die höchste Auszeichnung bei den Jungen», sagt Schmid nicht ohne Stolz.

Viele der Schwinger sind sogenannte «Turnerschwinger». Also Schwinger, die innerhalb eines Turnvereins aktiv sind. Daneben gibt es die «Sennenschwinger», die in speziellen Schwingclubs schwingen. «Früher gab es das Nationalturnen, in dem Schwingen zum Programm gehörte. Da das Turnen aufgelöst wurde, schwingen die Mitglieder halt nur noch.» Es gibt heute mehr Standschwinger: «Dabei wird vom Stand aus gerungen. Man sieht heute weniger Bodenkämpfe als früher. Das kommt daher, dass neben dem Schwingen auch Ringen und Leichtathletik zum Programm des Nationalturnens gehörten. Viele Aspekte des Ringens haben das heutige Schwingen beeinflusst», erklärt Schmid.

«Hüfter, Brienzer und Wiiberhoogge»

«Ein normales Training beginnt wie bei anderen Sportarten mit dem spielerischen Einwärmen. Das ist wichtig um Verletzungen zu verhindern», so Hans Schmid. Besonders die Nackenmuskulatur müsse gut trainiert werden, denn das sei des Schwingers Achillessehne. «Es gibt 68 Griffe, jeder mit einem eigenen Namen, wenn einer aber alle beherrscht, ist er ein Spitzenschwinger. Ziel eines Wettkampfs ist, dass einer der beiden auf dem Rücken liegen muss», erklärt der Präsident begeistert. Weshalb er nie selber aktiv geschwungen habe? «Ich habe intensiv Judo trainiert, da gibt es mehr Parallelen als man meint, aber für das Schwingen habe ich mich schon immer interessiert.» Wichtig sei ihm die Kameradschaft, die Fairness und die Lebensschulung für die Jungen. Auch der Umgang mit dem Publikum wolle gelernt sein. «Die Schwinganlässe verlaufen alle sehr friedlich, das Problem mit Hooligans kennen wir nicht und es werden nie Wertgegenstände geklaut, das ist sympathisch», sagt Schmid.

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