Pfadis werden beim «Entennest» aktiv sein

«Abfall-Finder»: Daniel Gubler (links) erläutert den Vereins- und Behördenmitgliedern das im September geplante Projekt. (Bild: ZVG)
Niedergösgen Dieses Jahr plant der Regionalverein «Öisi Aare Niederamt» zusammen mit dem Fischerverein Schönenwerd und Umgebung eine Littering-Tour an den Aare-Ufern im Niederamt. Am Samstag fand der Eröffnungs-Event in der Brutanstalt in Niedergösgen statt, an welchem Vereins- und Behördenmitglieder über das Vorhaben orientiert wurden.
Nebst Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten der elf Mitglieds- und zwei Gönnergemeinden waren am Eröffnungsanlass des Regionalvereins «Öisi Aare Niederamt» vom Samstag in der Brutanstalt des Fischervereins Schönenwerd und Umgebung auch die Werkhof-Mitarbeiter der Region präsent. Von Seiten des Kantons war Stefan Gyr vom Amt für Umwelt (AfU) anwesend.
Daniel Gubler, Präsident des Regionalvereins «Öisi Aare Niederamt», erläuterte die Entstehungsgeschichte des Vereins, der zunächst – 2015 – als Arbeitsgruppe ins Leben gerufen und vier Jahre später rechtlich in einen Verein umgewandelt worden war. Bekämpft werden Littering, Lärmemissionen, wildes Parkieren und Campieren, und der Verein bemüht sich, die Sicherheit sowie den Schutz von Flora und Fauna zu gewährleisten. Ziel ist es, ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur in diesem grossen Erholungsraum zwischen Olten und Aarau zu gewährleisten. «Am Anfang kamen so 200 Kilogramm Abfall pro Wochenende oder fünf Tonnen pro Jahr zusammen», erklärte Vereinspräsident Daniel Gubler. Und sein Fazit lautete: «Zusammen lässt sich etwas bewegen.»
Fischerei und Lebewesen in der Aare
Dann war es am Präsidenten des Fischervereins, Raphael Schmid, die Geschichte seines Vereins vorzustellen. Der Verein wurde 1916 gegründet und konnte sich in der Region etablieren. Die Fischenz (Perimeter) reichte vom Winznauer Wehr bis zur Aargauer Kantonsgrenze. Der Verein hatte zu Spitzenzeiten rund 900 Mitglieder, heute sind es 134.
Zum einen sei es schwierig, Junge zu rekrutieren, zum anderen sei viel Arbeit damit verbunden (Aufzucht, Bachbewirtschaftung des Däniker- und Erlinsbacher Baches, Lebensraum-Schaffung etwa im Obergösger Stegbach sowie Jung- und Neufischer-Ausbildung), so Schmid. Speziell zum Stegbach gab Vorstandsmitglied Lukas Rhiner detaillierte Erläuterungen. Die Absicht sei, mit der Brechung der Strömung mittels grosser Steine und Faschinen (Rutenbündeln) Lebensraum für die ausgesetzten Jungfische zu schaffen.
Schmid wies anschliessend auf die Problematik bei Fischausweisen hin; hierbei sei die Tendenz zu Tageskarten absehbar. Und schliesslich stellte er auch die Lebewesen in der Aare vor. Hinzu kam ein Überblick über die im Fliessgewässer lebenden Fische wie Nase, Rotauge, Brachsen, Bachforelle, Wels, Äsche oder Aal. Beeinträchtigungen des Lebensraums seien Kraftwerke und Staustufen, aber auch invasive Arten, Chemikalien, Arzneimittel und Abfall, erläuterte Schmid weiter. Der Info-Tag endete mit der Besichtigung der Ausstellung «Fischen früher und heute».
Lern-Anlass für die Jungen
Protagonisten des Konzepts «Abfall-Finder» am Clean Up-Day im Herbst sind Jugendorganisationen wie Pfadi, CEVI und andere. «Öisi Aare»-Vorstandsmitglied Willi Stadler gab noch einige Details dazu bekannt, was die Jugendlichen im Herbst erwartet: Einsatzort wird der Bereich «Entennest» (Schönenwerd/Erlinsbach SO) sein. Dort wird nicht nur beidseits der Aare Abfall gesammelt, sondern der Fischerverein erhält erneut Gelegenheit, um sich vorzustellen und für Jungfischer zu werben. Ein Vortrag über Krebse sowie ein Wettbewerb zum Thema «Was und wer lebt im Wasser» wird den Anlass ergänzen.
Beim gemütlichen Zusammensein und Austausch übrigens wurden in diesem Jahr nicht wie sonst üblich Grillwürste angeboten, sondern die Gäste kamen dieses Mal, passend zum Anlass, in den Genuss von «Fischknusperli», welche frittiert und mit schmackhaften Saucen dargebracht wurden. Und auch das Wetter spielte mit: Das Zeitfenster zwischen einem nebelverhangenen Morgen und dem Aufziehen der nächsten Regenwolken konnte bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen optimal genutzt werden. mgt