Neue Strukturen für die Gemeindeverwaltung

Künftiges Verwaltungsteam vor den Farben Winznaus: Mit der Neuorganisation werden auch die Stellvertreter-Funktionen abgedeckt. (Bild: David Geering)
Winznau Die jetzige Stelle des Gemeindeschreibers wird in verschiedene Pensen aufgeteilt. Künftig setzt der Winznauer Gemeinderat auf das Führungsmodell «Verwaltungsleitung».
Winznaus Gemeindeschreiber David Geering wird Ende Mai auf eigenen Wunsch seine Arbeitsstelle verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu widmen. Deshalb wurde bereits im Vorfeld der Rekrutierung eine grobe Auslegeordnung bezüglich struktureller und organisatorischer Fragestellungen in der Verwaltung und deren Führung durchgeführt. Ebenso hat der Rat eine Personalfindungskommission einberufen, die sich um die Rekrutierung der Nachfolge von Geering kümmerte.
Der Gemeinderat hat sich für das Führungsmodell «Verwaltungsleitung» entschieden. Dieses sieht vor, dass die Leitung einer Verwaltung separat organisiert werden kann. Sie kann aber auch durch eine Funktion an Gemeindeschreiber oder Finanzverwalterin delegiert werden. Die Aufgaben liegen in der Koordination der Geschäfte und Projekte sowie bei der Führung des Personals. In der Folge wurden an der Sitzung vom 11. April folgende personellen Weichen gestellt: Für ein Jahr wurde Adrian Stocker als Leiter der Gemeindeverwaltung mit einem Pensum von 40 Prozent eingesetzt.
Die jetzige Stelle des Gemeindeschreibers umfasst 100 Stellenprozente und soll in verschiedene Pensen aufgeteilt werden. Somit ergeben sich neue Stellvertretungsmöglichkeiten, ein stufengerechtes Arbeiten, reduzierte Personalkosten sowie höhere Fachvertiefungen und Schwerpunkte. In der Folge wurde der ehemalige Lernende Silvan Egger (80 Prozent, mit Laufbahnplanung) angestellt. Zusammen mit der früheren Gemeindeschreiberin und jetzigen Verwaltungsangestellten Anja Näf (40 Prozent inklusive Leitung Einwohnerkontrolle) teilt er sich die Aufgaben. Die Einwohnerkontrolle wird durch Célina Buchmann (20 Prozent ergänzt. Den Bereich Finanzen teilen sich Sabrina Brunner (40 Prozent), Nese Celik (50 Prozent) und Célina Buchmann (weitere 20 Prozent).
Auf die Anstellung eines Finanzverwalters wurde verzichtet. Mit externer Unterstützung (Monika Probst, progemaprobst GmbH, Oekingen) wird der Jahresabschluss sichergestellt. Das Team verstärkt Beat Wyttenbach als Kommunikationsverantwortlicher (20 Prozent, per sofort, befristet auf ein Jahr). Seine Aufgaben liegen in der frühzeitigen und zeitgerechten Kommunikation sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Ferner soll der Kommunikationsverantwortliche mithelfen, die Arbeit des neuen Verwaltungsteams zu stärken. Ebenso befristet für ein Jahr wurde Fiona Saladin angestellt, die zuvor ihre Verwaltungslehre auf der Gemeinde Erlinsbach SO absolviert hatte. Sie unterstützt die Verwaltung als Trainee in sämtlichen Sachbereichen.
Grundlegende Mehrwerte für geringe Mehrkosten
Der genehmigte Stellenplan beträgt momentan 260 Stellenprozente. Das Pensum der unbefristeten Angestellten beträgt 250 Prozent, und das Pensum der befristeten Angestellten beläuft sich auf 160 Prozent. Die Mehrkosten der Besoldungen (ohne Sozialversicherungen) belaufen sich auf rund 70000 Franken pro Jahr. Dafür werden jedoch 150 Stellenprozente mehr eingekauft. Als Mehrwert erhält die Gemeinde attraktive Arbeitszeitmodelle (Jahresarbeitszeit, Teilzeit und Jobsharing); eine garantierte Stellvertretungslösung in der Gemeindeschreiberei und bei der Finanzverwaltung (beides neu); einen Leiter sowie einen Kommunikationsbeauftragten, die fachprofessionelle Erfahrung aufweisen (beide neu) sowie ein Trainee-Programm als Unterstützung für kommende Projekte mitsamt «Werbeeffekt» über die Gemeinde hinaus.
Die Gemeinde hat finanziell schmerzlich erfahren, welche Auswirkungen ein Klumpenrisiko bei den Mitarbeitenden – respektive fehlende Stellvertretungen – verursachen kann. Der Gemeinderat will mit der neuen Organisationsstruktur auf der Verwaltung diese Gefahr reduzieren. Mit der neuen Ausrichtung der Verwaltung wird eine gute Basis für die kommenden Aufgaben und Herausforderungen geschaffen. Infolge der drei temporären Verträge geht der Gemeinderat kein Risiko ein. Etablieren sich die Stellen respektive Funktionen nicht, kann der Rat entsprechend reagieren. Greifen die Funktionen, müsste er gegebenenfalls per 2025 eine Stellenplanerhöhung in Betracht ziehen. Bis dahin liegen die Resultate und Erfahrungen vor. as/bw