10 Jahre im Einsatz als Türöffner

10 Jahre Schwager Theater Mit der letzten Künstlerstafette endet am Mittwoch, 25. Mai auch die Jubiläumssaison im Schwager Theater. Ein Rück- und Ausblick mit dem Gründer Christoph Schwager.

Auch in der kommenden Saison 16/17 wird Christoph Schwager’s «Stafettenstab» wieder von einem zum nächsten Künstler weitergereicht, was sicherlich zu spannenden Künstlerbegegnungen führen wird. (Bild: mim)
Auch in der kommenden Saison 16/17 wird Christoph Schwager’s «Stafettenstab» wieder von einem zum nächsten Künstler weitergereicht, was sicherlich zu spannenden Künstlerbegegnungen führen wird. (Bild: mim)

Vor 10 Jahren rief Christoph Schwager die Kleintheaterbühne ins Leben. Auf die Frage, welche Momente ihm im Rückblick auf 10 Jahre Schwager Theater in Erinnerung geblieben sind, meint der ausgebildete Trainer für Körpersprache und Theater: «Der Eröffnungsanlass, an welchem ich gemeinsam mit Christian Schenker, Masha Dimitri und dem Improtheater «dito» auf der Bühne stand, ist mir so präsent, als wäre es gestern gewesen.» Erst vier Stunden vor der Aufführung trafen sich die Künstler damals und haben begonnen die einzelnen Darbietungen zusammen- zuführen. «Als das Publikum eintraf, musste es zuerst die mit allerlei Theaterrequisiten vollge- stellte Bühne freiräumen und eröffnete mit diesem Akt das Schwager Theater», erinnert sich der 59-Jährige.

Wie zu Hause in der Stube

Als weiteren Höhepunkt nennt Schwager den Umzug von der Hasli-strasse ins Gerolag Center. «Der Umzug im 2009 war ein Kraftakt. Er hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. So haben wir am heutigen Standort kaum Lärmemissionen und grosszügigere Platzverhältnisse als damals», zeigt Christoph Schwager auf. «Für mich war es stets wichtig, dass sich sowohl das Publikum, die Künstler aber auch das Team wohlfühlen. Deshalb bezeichne ich das Schwager Theater nicht nur als Kulturstätte, sondern auch als eine Art Theaterstube, dessen Betrieb ohne die tolle Hilfe von inzwischen 18 ehrenamtlich tätigen Personen, nicht möglich wäre», betont Schwager dankbar.

Newcomern eine Türe öffnen

Alleine mit seinen persönlichen Beziehungen könnte Christoph Schwager eine Theatersaison ausfüllen. «Dagegen habe ich mich stets gewehrt, da es mir ein Anliegen ist auch für Newcomer eine Auftrittsmöglichkeit zu schaffen und ich zudem auch Randchangres wie beispielsweise dem poetischen Theater eine Bühne geben kann», erklärt Schwager. In den vergangenen Jahren seien denn auch viele damals in der Region noch unbekannte Künstler wie Heinz de Specht, Knuth und Tucek oder Carlos Martinez aufgetreten, die heute national oder gar international bekannt sind. Nachwuchsförderung ist auch Ziel des Kabarett-Castings, das jeweils drei Monate vor den Kabarett-Tagen beginnt und dieses Jahr am Dienstag, 24. Mai mit dem Finalabend endet. Bereits seit dem Start vor fünf Jahren ist Schwager Mitglied im Kabarett-Casting-OK und stellt dafür die Bühne des Theaters zur Verfügung. «Selbstverständlich wäre Mainstream grundsätzlich lukrativer, da ein volles Haus garantiert ist, aber ich bin der Meinung, Aufgabe eines Kleintheaters ist es, Türen zu öffnen», betont der Theatermann, der einst Theologie studierte und sich in jungen Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau anlässlich eines Missionseinsatzes viereinhalb Jahre in Lima (Peru) der Jugend- und Frauenarbeit widmete. «In der Nachwuchsförderung muss man manchmal auch etwas riskieren. Beispielsweise habe ich das Clown-Duo Les Diptik, das ich nur während einer Moderation gesehen habe und das bei mir einen solch positiven Eindruck hinterlassen hat, für die kommende Theatersaison verpflichtet. Grundsätzlich engagiere ich niemanden, von dem ich nicht zu hundert Prozent überzeugt bin», stellt Schwager klar.

Künstlerstafette wird weitergeführt

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums hat der 59-Jährige ganz auf Altbewährtes und alte Bekannte gesetzt. «Ich habe für einmal ausschliesslich Künstler verpflichtet, mit welchen ich über die Jahre hinweg immer wieder zusammengearbeitet habe», erzählt er. Zudem habe das Fahrietee-Theater, das Kleintheater auf Räder, das vergangenen Herbst auf der Kirchgasse für intime Theater- momente sorgte, den beabsichtigen Kontakt mit der Bevölkerung ermöglicht. Mit der Idee eine Künstlerbegegnung zu schaffen hat Theatermann Schwager ausserdem ein komplett neuartiges Gefäss, die Künstlerstafette, ins Leben gerufen. Dabei machte Kabarettistin Esther Hasler den Anfang, zeigte ihr Programm und wurde im Anschluss von den nachfolgenden Künstlern Andreas Vettiger und Dominik Rentsch (Duo Gilbert und Oleg) interviewt. In der Folge wurde der Stafetten- stab, der nach dem Schwager-Logo vom Künstler Bruno Leuenberger kreiert wurde, an den darauffolgenden Künstler überreicht. «Ein Experiment, dass sowohl bei den Kunstschaffenden wie auch dem Publikum sehr gut angekommen ist. Besonders der Interviewteil schuf die Möglichkeit, die Personen besser kennenzulernen und sorgte für lustige und manchmal auch philosophische Abende.» Aufgrund des positiven Echos hat Schwager nun beschlossen, die Künstlerstafette auch in der kommenden Saison durchzuführen.

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