15 Jahre auf dem Soul- und Rock’n’ Roll-Dampfer

Strawberry Jam Morgen Freitag, 20. September startet die 10-köpfige Band Strawberry Jam ihre Tournee zu ihrem 15-Jahr-Jubiläum mit einem Konzert in der Galicia Bar in Olten und bringt damit die Legenden der Soul-, Funk- und Rock’n’ Roll-Ära zurück auf die Bühne.

Die Bandmitglieder von Strawberry Jam erinnern sich gerne an ihren Auftritt am letzten Feelgood-Festival zurück. (Bild: ZVG)
Die Bandmitglieder von Strawberry Jam erinnern sich gerne an ihren Auftritt am letzten Feelgood-Festival zurück. (Bild: ZVG)

 Durch den Luftschutzkeller der Feuerwehr Erlinsbach und zwei schwere Türen gelangt man in den Proberaum von Strawberry Jam. Die 10-köpfige Band steht seit 15 Jahren mit Soul-, Funk- und Rock’n’Roll-Hits auf der Bühne. Der stilechte Auftritt der männlichen Bandmitglieder in schwarzem Anzug, Hut und dunkler Sonnenbrille in bester Blues Brothers-Manier ist Programm. «Den Blues Brothers-Film gesehen zu haben, ist bei uns Pflicht», bestätigt Schlagzeuger Samuel Jäggi lachend.

Alles begann mit einem Turnerabend

Alles begann, als sich sechs Freunde aus Kantonsschultagen für die Turnerunterhaltung STV Langendorf zusammenschlossen, um als Blues Brothers für die musikalische Unterhaltung zu sorgen. Was zuvor als loses Projekt mit dem Arbeitstitel «Ögi’s Fätztruppe» begann, führte aufgrund des begeisterten Zuspruchs schliesslich vor 15 Jahren zur offiziellen Gründung von Strawberry Jam, auf Deutsch Erdbeerkonfitüre. «Wir suchten nach einem Namen, der die süsse Musik und das genussvolle Essen symbolisiert», erklärt Gitarrist und Sänger Wayne Glettig, der neben Philipp Oeggerli (Bass) und Buzz (Mischer) noch zu den Gründungsmitgliedern gehört. Ein Jahr später schlossen sich Stephan Fröhlicher (Trompete), Franz Jeger (Saxofon) und Samuel Jäggi (Schlagzeug) der Band an. «Bei den Kollegen handelt es sich um alte Freunde, die coole Musik spielen», antwortet der gebürtige Oltner Stephan Fröhlicher auf die Frage nach seiner Motivation, bei Strawberry Jam mitzuwirken. «Zudem gibt es nicht viele Bands, die mit einem Bläsersatz spielen», fügt der Musiker an, der seit 2011 die musikalische Leitung der Big Band Olten innehat. 2007 schloss sich Keyboarder Thomas Gröli der Band an. Nach einigem Wechsel an der Sänger-Front brachte 2009 Musicstar-Teilnehmerin Daniela Brun der Band Aufschwung und Bekanntheit ein. Nachdem Gründungsmitglied Jörg Wullschleger Strawberry Jam verlassen hatte, stiess schliesslich Marcel «Kruzi» Wyss zur Band, der zuvor mit seiner Band «Funkfabrik» durch Europa tourte.

Amateur- und Profi-Musiker

Dadurch, dass sich ausgebildete Musiker der Band angeschlossen hätten, sei diese hörbar professioneller geworden, erinnert sich Jäggi zurück. Als die Band kurzfristig für einen Gig eine Sängerin suchen musste, empfahl die einstige Sängerin Daniela Brun ihren Bandkollegen die Zürcherin Jessy Howe. Über das erste Zusammentreffen mit der Vollblutmusikerin, die in England und in der Schweiz aufgewachsen ist, erzählte Jäggi einst mit einem Schmunzeln: «Wir hatten keine Zeit zum Proben und waren entsprechend angespannt. Jessy kam und meinte, dass wir loslegen sollen, sie kenne die Songs auswendig.» Dass dieses Zusammenspiel passte, zeigten nach dem Konzert die rundum strahlenden Gesichter. Der gemeinsame Auftritt sorgte dafür, dass zum 10-jährigen Jubiläum Howe als offizielles Mitglied auf der Bühne der Oltner Schützi stand.

Grossartige Musik mit Seele

Seither sind fünf Jahre vergangen, in denen die Band unterschiedlichste Konzerte spielte und als Formation zusammenwuchs. Zwar habe bei drei Sängern jeder seinen Platz finden müssen, doch sei dies nie ein Problem gewesen, erzählt Sänger Massimo Colella alias Max Cole. Wenn er gekleidet im schwarzen Anzug, Hut und dunkler Brille den Hit «Everybody needs somebody to love» anstimmt, ist Jake von den Blues Brothers auf die Bühne zurückgekehrt. Daneben lässt Wayne Glettig mit Hits von Elvis den King of Rock-’n’-Roll wiederauferstehen und Jessy Howe begeistert mit ihrer Soul-Stimme nicht nur mit Aretha Franklin-Hits. Angesprochen darauf, dass die Band ausschliesslich Covers spielt, meint Jäggi: «Wir brauchen keine eigenen Songs. Wir spielen seit 15 Jahren grossartige Musik mit Seele. Dies bestätigt, dass auch das jüngere Publikum, welches den Hype durch den Blues Brothers-Film nicht miterlebt hat, sich für die Musik begeistern kann.» Neben neun Männern auf der Bühne zu stehen ist für Jessy Howe, die einst mit Mundart-Legende Polo Hofer einen Song einspielte, kein Problem. «Ich arbeite immer mit Männern. Ausserdem sind meine Mitmusiker keine Egoisten und wir vertrauen einander», so die Sängerin. Dadurch, dass die meisten Mitglieder neben Strawberry Jam in anderen Projekten mitwirken, sei es nicht immer einfach, alle für eine Probe zu versammeln, weiss Jäggi, der neben dem Booking innerhalb der Band den Ton angibt. «Strawberry Jam entspricht durch ihre Grösse einem langsam startenden Dampfer. Doch wehe, wenn dieser Fahrt aufgenommen hat, dann ist er kaum zu bremsen», meint Glettig mit einem Schmunzeln.

Konzert: 15 Jahre Strawberry Jam
Freitag, 20. September, 21 Uhr
Galicia Bar, Olten

<link http: www.strawberryjam.ch>www.strawberryjam.ch

 

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