Zum Wohle (der Kultur)!

Daniel Kissling, Kulturschaffender und Barkeeper. (Bild: M. Isler)
Daniel Kissling, Kulturschaffender und Barkeeper. (Bild: M. Isler)

Ich keuche und schwitze und bin froh um meine Geistesgegenwärtigkeit, am Bahnhof noch ein Fläschchen Mineral gekauft zu haben. Der Aufstieg durch den Wald dauerte nur 20 Minuten, aber Sonntagmorgen um 10 ist echt nicht meine beste Zeit.

Ausflugsziel: Schloss Wartenfels. Grund: das Kultur-Apero der Stadt Olten, zum letzten Mal vor ihrer Auflösung von der städtischen Kulturförderungskommission veranstaltet zwecks Austausch und Vernetzung der städtischen Kultur-Veranstalter. Inhalt: Begrüssung, Vorstellungsrunde, Ansprache (Christof Schelbert: «Olten ist kulturell top, nicht zuletzt dank der Kommission»),
Zweite Ansprache (Martin Wey: «Olten wird kulturell top bleiben, auch ohne Kommission»), Apéro.

Ich mag den Event. Nicht nur des Weissweins und Speckzopfs wegen, sondern weil ich sonst selten mit dem Präsident des Jodlerklubs über Nachwuchsförderung und mit meiner ehemaligen Kanti-Rektorin über Taschen-Aschenbecher plaudere. Austausch ist wichtig, einander zu kennen und hin und wieder miteinander anzustossen ebenso.

Umso mehr fällt auf, wer alles nicht da ist und es sind einige. Nicht nur als Vertreter der Jugend- kultur, sondern auch der Pop Musik sind wir vom Coq d’Or die einzigen. Vielleicht liegt es am Datum im Sommer, am Sonntagmorgen oder am abge-legenen Ort. Vielleicht liegt es am mangelnden Interesse der Ein-geladenen oder, dass sie gar nicht eingeladen wurden.

«Was ist (unterstützungswürdige) Kultur?», lautet die ewige Frage. Der Stadtrat traut sich zu, diese in Zukunft selber zu beantworten. Ein Kulturkonzept könnte ihm dabei helfen, eine Kultur-Fachstelle sogar entlasten. Damit weder Stadtrat noch die Oltner Kultur zukünftig ins Keuchen kommen.

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