Grosse Chance

Kultur ist ein multipler Multiplikator. Sie bringt Menschen zusammen, hat Präventionswirkung, ist indirekt von finanziellem Nutzen, dient der Bildung, ein vielseitiges Kulturangebot ist beste Werbung, eine kulturell vielseitige Stadt ist attraktiv, spezielle kulturelle Anlässe rücken Stadt und Kanton gar ins Schweinwerferlicht nationaler Medien und das im positivsten Sinne. Mit dem «International Photo Festival Olten» vom 24. bis 27. August wird unser Daheim gar internationale Beachtung erfahren. Denn die weltbesten und bekanntesten Fotografinnen und Fotografen geben sich in der Stadt der Satire ein Stelldichein. Anreisen wird zum Beispiel Nick Ut, der 1972 eines der geschichtsträchtigsten Bilder schoss, das ikonische Foto des «Napalm Girl» im Vietnamkrieg. Wenn Kunstschaffende aus den USA, aus London, Moskau, Istanbul, Aleppo, Hamburg und Amsterdam einfliegen, ist das nicht gratis. Logisch. Das Gesuch um finanzielle Unterstützung wurde vom Kanton abgelehnt. Ohne Begründung. Vermutlich, da zeitlich zu knapp angefragt.
Ja, der Zeitplan ist ehrgeizig, doch wer Fotokünstlerinnen und Künstler von Welt, Rang und Namen engagieren möchte, muss das kurzfristig tun. Eine Fachkommission für Fotografie weiss das bestimmt. Der Chef Kultur der Stadt - wer auch immer das sein mag - sowieso. Auch, dass Kultur bisweilen kurzfristig geschehen kann - darf - muss. Weil es wach hält. Das Festival findet statt. Genau drum. Hoffentlich auch mit viel Oltner Publikum und entsprechender Unterstützung. Weil, die Stadt wird profitieren, das steht ausser Zweifel. Bleibt zu wünschen, dass das offizielle Olten eingangs erwähnten Punkten künftig vermehrt Rechnung tragen wird.