Das Klassentreffen

Finja Basan, Wahloltnerin und Kommunikationsmitarbeiterin. (Bild: Remo Buess)

Das erste Kind, eine grossartige Reise oder der Umzug zurück nach Hamburg: Das sind drei der schönsten Erlebnisse der letzten zehn Jahre, die beim Klassentreffen meines Abschlussjahrgangs genannt werden. Zehn Jahre ist es nun her, dass wir mit dem Abitur in der Hand ein letztes Mal das Schulgelände verlassen haben. Dabei scheute sich so mancher schon bei der Zeugnisübergabe vor einem Wiedersehen.

Doch diese Scheu erwies sich kurz nach Weihnachten als unberechtigt: In einer Hamburger Eckkneipe kommen wir zusammen, um gemeinsam auf die schönen Momente zurückzublicken. Dabei muss ich zugeben, dass ich im Abi-Jahrgang eher eine Nebenrolle gespielt habe. Ich war ruhig und habe meine letzten drei Schuljahre unter anderem damit verbracht, zu verdauen, dass ich mich, zugunsten eines guten Abiturs, für das Wiederholen der zehnten Klasse entschieden hatte. Heute könnte es mir nicht egaler sein, dieses Jahr vermeintlich verloren zu haben.

Für dieses Wiedersehen habe ich mich aber eingebracht und dabei geholfen, ein Spiel zu gestalten, das uns auf die positiven Erlebnisse nach der Schulzeit blicken lässt. Dafür baten wir alle, ihren schönsten Moment des letzten Jahrzehnts auf einen Zettel zu schreiben und diesen in einen Kelch zu werfen. Im Anschluss zogen wir je einen Zettel und lasen ihn laut vor. Gemeinsam errieten wir dann, zu wem diese Momente gehören.

Rund 20 schöne Momente kamen so zusammen, und während vorgelesen und geraten wurde, empfanden wir Erlebnis für Erlebnis ehrliche Freude füreinander. Denn standen wir 2013 alle am gleichen Ort, zeigte das Spiel, wie abwechslungsreich die Wege von hier aus verliefen und dabei jeder seine Anerkennung fand. Egal ob der Weg durch die Welt und zurück nach Hamburg ging, nie von dort weg führte oder in einer Schweizer Kleinstadt endete.

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