Wenn sogar John F. Kennedy zitiert wird

Lostorf Am vergangenen Donnerstag fand die feierliche Grundsteinlegung beim neuen «Leuchtturm für die Gebäudetechnik» auf dem Suissetec-Gelände in Lostorf statt.

Die Suissetec stärkt den Standort Lostorf durch den Neubau im Süden. (Bild: ZVG)

Die Suissetec stärkt den Standort Lostorf durch den Neubau im Süden. (Bild: ZVG)

Regierungsrat Remo Ankli betätigt sich bei der Grundsteinlegung. (Bild: Achim Günter)

Regierungsrat Remo Ankli betätigt sich bei der Grundsteinlegung. (Bild: Achim Günter)

Schon die stattliche Anzahl Teilnehmender und das Vorhandensein aller drei Staatsebenen machen deutlich: Um eine alltägliche Grundsteinlegung handelt es sich nicht. Neben zahlreichen Vertretern der Bauherrschaft und der ausführenden Unternehmen begeben sich auch Nationalrätin Franziska Roth, Regierungsrat Remo Ankli und Lostorfs Gemeindepräsident Thomas A. Müller am späten Donnerstagmorgen behelmt in die Baugrube beim Suissetec-Bildungszentrum in Lostorf.

Nach dem Spatenstich Mitte Mai wird nun die Grundsteinlegung gefeiert. Daniel Huser, Zentralpräsident von Suissetec, spricht in seiner Ansprache von einem «historischen Moment, auf den ich sehr, sehr stolz bin». Suissetec investiert am bisherigen Standort in Lostorf einen zweistelligen Millionenbetrag, um die bestehenden Gebäude aus den 1980er-Jahren sanieren und einen Neubau realisieren zu können. Es soll – der Ausdruck fällt gleich mehrfach – ein «Leuchtturmprojekt» sein. Entstehen soll eine einzigartige Bildungsinfrastruktur für die Berufe der Gebäudetechnik und Gebäudehülle. Ein Leuchtturmprojekt, weil es gleich in doppelter Hinsicht Massstäbe setzen soll: In Sachen didaktischem Konzept und in Sachen Nachhaltigkeit.

Wärme und Strom auf dem Gelände sollen künftig möglichst vollständig und ganzjährig vor Ort bereitgestellt werden können – mittels Dach- und Fassaden-Fotovoltaikanlagen sowie Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen, betrieben von lokalen Holzschnitzeln. Im Neubau wird künftig interdisziplinär gearbeitet. «Zusätzlich», führt Zentralpräsident Huser aus, «gibt es noch einen sogenannten Aussenarbeitsplatz zum Üben auf einer echten Baustelle – mit modernsten Lernmethoden.» Auch die bestehenden Gebäude würden «nachhaltig und effizient» saniert, so Huser. «Das Projekt hat aus unserer Sicht eine nationale Ausstrahlung für die gesamte Berufsbildung.»

Bevor Architekt Giuseppe Curcio aus Visp das Bauprojekt kurz skizziert, erinnert er sich in launigen Worten und in charmantem Oberwalliser Dialekt an die Anfänge des Projekts, als sein Büro sich im ausgeschriebenen Wettbewerb überraschend gegen die Konkurrenz durchgesetzt hat. «Wir haben locker-flockig unsere Unterlagen eingereicht. Eines Tages kam ein Telefon mit der Zusage. Wir jauchzten. Ich erlitt beinahe einen Herzinfarkt. Was haben wir gemacht: zuerst eine Flasche Weisswein geöffnet.»

«Bildungshochburg des Niederamts»

Lostorfs Gemeindepräsident Thomas A. Müller betont, wie stolz die Gemeinde auf die Bildungsinstitution Suissetec sei – und zitiert John F. Kennedy: «Der hat mal gesagt: Es gibt nur etwas, was auf die Dauer teurer als Bildung ist: keine Bildung.» Mit Verweis auf weitere Investitionen seiner Gemeinde im Bildungsbereich meint er: «Man darf Lostorf als Bildungshochburg des Niederamts bezeichnen.»

Die Wichtigkeit der Bildung betont auch Regierungsrat Remo Ankli zum Abschluss des Ansprachereigens. Mit Blick auf den Anspruch der Suissetec sagt er ausserdem, dass ihn das Projekt nicht nur aus bildungspolitischer, sondern auch aus klimapolitischer Warte freue. «Für uns ist dieser neue Campus wichtig, wir versprechen uns von ihm eine grosse Ausstrahlung.»

Anschliessend schreiten Projektbeteiligte und prominente Gäste zur Tat und mauern traditionsgemäss eine Kassette mit Angaben zum Bauprojekt, weiteren Schriftstücken und einer tagesaktuellen Zeitung ein. Die Zeitkapsel mag dereinst künftigen Generationen Freude bereiten.

Bezogen werden können soll der Neubau Ende 2024. Der Abschluss der Sanierungsarbeiten der bestehenden Gebäude mit Unterrichts- und Sitzungszimmern, Werkstätten, Labors sowie Unterkünften ist für etwa 2028 vorgesehen.

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