«Produkt muss zu mir passen»
Neuer Geschäftsführer Olten Tourismus Seit Mitte Oktober hat Olten Tourismus einen neuen Geschäftsführer, Stefan Ulrich. Der Stadtanzeiger hat nachgefragt, wie er sich eingelebt hat, welches Potenzial er in Olten sieht und was für Projekte für das nächste Jahr geplant sind.
Er sei sehr gut gestartet, betont Stefan Ulrich lächelnd. Die anfängliche Erkundungstour in Olten und der Region sei spannend und intensiv gewesen. «Es ging darum, insbesondere die Leistungsträger, wie die verschiedenen Hotel- und Gastronomiebetriebe, aber auch die Veranstalter, ihre Angebote und Produkte kennen zu lernen und ihre Anliegen abzuholen. Es macht Spass und ich freue mich auf die Aufgaben, die auf mich zukommen», erzählt Ulrich erfreut und motiviert.
Vom alpinen zum städtischen Tourismus
Stefan Ulrich wuchs im Luzerner Seetal auf und besuchte die Schule in Luzern. Seine Sporen verdiente er sich während fünf Jahren in der Hotellerie der Innerschweizer Ski- und Wanderdestination Melchsee-Frutt (OW) ab. Danach blieb er dem alpinen Tourismus treu und wechselte ins Innerschweizer Tagungs- und Wellnesshotel «Swiss Holiday Park» in Morschach. Parallel dazu liess sich Ulrich zum eidgenössisch diplomierten Tourismus-Experten ausbilden. «Doch nach acht Jahren im mehr oder weniger alpinen Tourismus reizte es mich, in einem eher städtischen Gebiet zu arbeiten», erzählt Ulrich. Er bewarb sich auf die Stelle bei Schaffhauserland Tourismus. Ulrich blieb acht Jahre und war als stellvertretender Direktor tätig. «Nach acht Jahren bei Schaffhauserland Tourismus und wenig Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln, war es an der Zeit für eine neue Station».
Olten nicht völlig unbekannt
«Ich kannte Olten nicht besonders gut, doch mein Bruder wohnte zweieinhalb Jahre hier und deshalb wusste ich, dass Olten über eine schöne Altstadt verfügt und auch die Ausflugsziele Sälischlössli und Wildpark Mühletäli waren mir bekannt», erzählt Ulrich. «Für mich ist es wichtig, dass der Arbeitsort und das Produkt zu mir passen», betont Ulrich und fügt an: «Auch wenn sicherlich spannend, bin ich beispielsweise nicht der Typ, um in Zürich zu arbeiten», weiss der 36-Jährige. An der Stelle in Olten habe ihn einerseits die Herausforderung als Geschäftsführer tätig zu sein und andererseits die Rückkehr ins Mittelland gereizt. «Ich erlebe die Oltnerinnen und Oltner als bodenständig, offen, herzlich und freundlich - dies passt zu mir», so der neue Geschäftsführer Olten Tourismus. Grundsätzlich sei er auch begeistert vom kleinen Vorstand und dessen kurzen Entscheidungswegen. Zudem sehe er auch viel Potenzial in einem kleinen Team wie demjenigen des Tourismusbüros. «Leider musste ich bereits im Team einen
Personalwechsel zur Kenntnis nehmen. Nach drei Jahren verlässt Patricia Willi demnächst das Tourismusbüro-Team. Ich verstehe den Wechsel, bedaure aber selbstverständlich den Verlust der Mitarbeiterin.»
Innovativ und mutig
«In der kurzen Zeit hier habe ich einen sehr gut organisierten Betrieb und zahlreiche mutige Unternehmer angetroffen», ist Ulrich voll des Lobes. «Es wird überall investiert. Um nur ein Beispiel von vielen Unternehmen zu nennen, befindet sich das Konferenzhotel Arte auf einem Top-Niveau, auch der Pavillon und die Lounge des Pure, welche in der vergangenen Saison eröffnet wurde, sind innovativ. Zudem wird ständig weiter investiert. Als genauso überzeugend könnten aber auch das Astoria, der Oltnerhof, das Amaris in Olten oder auch das Best Western Hotel Storchen Schönenwerd sowie das Mövenpick Hotel in Egerkingen u.a.m. genannt werden», erklärt Ulrich. Daneben biete auch der Veranstaltungsbereich mit beispielsweise dem Stadttheater, den Tanztagen oder der Buchmesse ein vielseitiges und renommiertes Programm mit überregionaler Bedeutung. «Ich durfte bis anhin trotz grossem Konkurrenz- und Spardruck eine mutige, zuversichtliche und positive Stimmung erleben. Dies ist hervorragend, denn wir, als zuständige Personen im Bereich Tourismus, sind angewiesen auf gute Partner mit innovativen und spannenden Produkten», weiss der Tourismus-Experte.
Olten mit Messen weiterentwickeln
Und welche Projekte sind für das nächste Jahr vorgesehen? Das in diesem Jahr mit dem kantonalen Tourismuspreis ausgezeichnete Projekt «Olten Meetings» soll mit den sechs Partnern (Hotel Arte, Hotel Olten, Stadttheater, YouCinema, Hotel Storchen und Mövenpick Hotel) weiterentwickelt werden, betont der Geschäftsführer. «Dabei setzen wir drei Schwerpunkte. Erstens werden wir im nächsten Jahr an drei Messen (Inspiration Market, Personal Suisse Messe, Swiss Office Management, alle in Zürich) teilnehmen, an welchen die Hotellerie und die Firmen zusammengeführt werden. Als zweiten Punkt organisieren wir einen Tag der offenen Tür und laden die Seminarveranstalter nach Olten ein. Als dritten Punkt möchten wir den Bereich E-Marketing (Homepage, Suchmaschinen-optimierung etc.) ausbauen», zeigt Ulrich auf. «Neben dem Projekt Olten Meeting planen wir auch den Service Public, der auf der Leistungsvereinbarung mit der Stadt Olten basiert, weiterzuentwickeln.» Ebenso sollen der Bereich Vorverkäufe und die beliebten Stadt-, insbesondere die Themenführungen, ausgebaut werden. Ein langfristiges Ziel sei es zudem, die Stadt Olten mit ihrer grossen literarischen Prominenz und der zentralen Erreichbarkeit, als Literaturstadt zu entwickeln und diese auch entsprechend erlebbar zu machen.
Zusammenarbeit stärken
«Weiter möchten wir die bereits enge Zusammenarbeit mit Kanton/Region Solothurn Tourismus weiterführen, der Tourismusregion Aargau beitreten und je nach finanziellen und personellen Möglichkeiten uns noch stärker mit Schweiz Tourismus vernetzen», zählt Ulrich weiter auf. Mit so vielen Projekten dürfte es dem Geschäftsführer Olten Tourismus kaum langweilig werden. Und was schätzt er an Olten und was steht noch auf der Entdeckungsliste? «Ich fühle mich an der Aare sehr wohl und mir behagt auch das vielseitige kulturelle Leben in Olten. Abgesehen davon wollte ich mich, als begeisterten Posaunist, schon längst bei der Stadtmusik Olten melden und ein Ausflug auf den Rumpel steht ebenfalls noch aus», schmunzelt Stefan Ulrich.
