Neuanfang im südlichen Afrika

Stadtpolizei Olten Der Umbau des zukünftigen Polizeipostens «Olten City» im Stadt- haus ist abgeschlossen und für Stadtpolizeikommandant Daniel Bürki heisst es bald Abschied nehmen, doch nicht nur von der Stadtpolizei und Olten, sondern auch von der Schweiz. Am 1. Januar fliegt er nach Südafrika.

Nach der Übernahme der Stadtpolizei startet für Stadtpolizeikommandant Daniel Bürki ein neuer Lebensabschnitt im südlichen Afrika. (Bild: Fabienne Bürki)
Nach der Übernahme der Stadtpolizei startet für Stadtpolizeikommandant Daniel Bürki ein neuer Lebensabschnitt im südlichen Afrika. (Bild: Fabienne Bürki)

Seit Wochen herrschte in den Räumlichkeiten der Stadtpolizei Olten im Parterre des Stadthauses der Ausnahmezustand. Der Schalter des Polizeipostens wurde vorübergehend in ein Büro im Parterre des Stadthauses verlegt und Stadtpolizeikommandant Daniel Bürki arbeitet nun an zwei kleinen Tischchen in einem der Konferenzräume. «Mein einstiges Büro wird soeben neu möbliert», erklärt Bürki schmunzelnd und fügt an: «In den vergangenen Wochen wurden als letzte Schritte hauptsächlich die räumlichen Anpassungen vorgenommen». Es musste geklärt werden, wie viel Raum die Kantonspolizei für den Polizeiposten «Olten City», der ab Januar von Postenchef Raphael Giaccari geleitet wird, im Stadthaus benötigt. Der vordere Bereich (einst Schalter/Büro Stadtpolizei Olten) wird im Bezug auf die Raumaufteilung, identisch von der Kantonspolizei übernommen. Mit einem Anstrich, helleren Möbeln und neuem Bürostellplankonzept werden in den annähernd vier Räumen 13 neue und freundliche Arbeitsplätze der Kantonspolizei geschaffen. Der einstige Schalter wird beibehalten, jedoch mit neuen Öffnungszeiten (siehe unten).

«Ordnung und Sicherheit»

Die neu gegründete städtische Abteilung «Ordnung und Sicherheit», mit Abteilungsleiter Franco Giori, verteilt sich wie auch bisher auf zwei verschiedene Stockwerke im Stadthaus. Während der Bereich «Verkehr« mit Leiterin Trix Schläfli wie bisher im Parterre, im hinteren Teil auf der rechten Seite stationiert bleibt, behält auch der Bereich «Gewerbe» mit Leiter Christoph Koch den Platz im 5. Stock des Verwaltungsgebäudes.

Schulter an Schulter

«Mir geht es gut», so Stadtpolizeikommandant Daniel Bürki. Es sei zwar noch immer hektisch, aber die grossen Themen und Aufgaben der während einem Jahr erfolgten Integration Stadt- in die Kantonspolizei konnten erfolgreich abgeschlossen werden. «Die Übergabe ist gut über die Bühne gegangen», bestätigt Bürki. Zudem habe die Stadt- und die Kantonspolizei die Zusammenarbeit seit Herbst nochmals intensiviert. «Die letzten drei Wochen arbeiten wir nun Schulter an Schulter. Dies ermöglicht auch einen fliessenden Übergang von mir zum Postenchef Raphael Giaccari», erzählt der 51-Jährige. Ob die Fahnenübergabe für ihn schwierig gewesen sei? «Es geht. Ich bin im August 2013 nichts ahnend und positiv mit einem Korps-Höchstbestand von rund 39 Stellenprozenten gestartet. Seither ging es nur noch bergab», zeigt Bürki auf. «Unter den gegebenen finanziellen Voraussetzungen hätte ich das Level von August 2013 nicht halten können und wäre das Betreiben einer Stadtpolizei nicht mehr in diesem Rahmen möglich gewesen, weshalb die Integration der einzige Weg war. Wenn ich erkenne, dass es nicht mehr anders funktioniert, gehe ich ziemlich direkt und pragmatisch dem Ziel entgegen», bestätigt der Stadtpolizeikommandant nüchtern. Und trotzdem. «Ein Moment der Trauerstimmung darf sein, aber danach muss Neues mit viel Optimismus angegangen werden», ist Bürki überzeugt.

Neuer Lebensabschnitt in Südafrika

Am 31. Dezember um Mitternacht sei noch eine Abschiedszeremonie innerhalb des Stadtpolizei- korps vorgesehen. Danach endet eine Ära. Nach 165 Jahren wird die Stadtpolizei Olten aufgelöst. Bereits am 1. Januar 2016 beginnen für den gelernten Kartografen Daniel Bürki ein neuer Lebensabschnitt und ein neues Abenteuer. «Am Freitagabend fliege ich nach Johannesburg im südlichen Afrika und reise danach weiter nach Maputo», erzählt Bürki. Maputo ist die Hauptstadt von Mosambik und zählt rund eineinhalb Millionen Einwohner. Zwei Monate verbrachte er im Herbst bereits mit seiner Ehefrau in Maputo, um den Umzug und die Behördengänge zu erledigen. «Maputo ist eine Grossstadt und man bekommt in bestimmten Läden sogar «Thomy-Mayonnaise» und «Heinz Ketchup»», lacht Bürki. «Die Behörden und Verwaltungen funktionieren aber tatsächlich anders als bei uns. Es herrscht ein ungewohnter Rhythmus und man benötigt mehr Zeit als hierzulande», bestätigt er schmunzelnd. «Und», fügt Bürki lachend an, «die Temperaturen sind mit momentanen 40 Grad etwas wärmer als in der Schweiz. Zudem haben wir aus unserer Wohnung einen wunderbaren Blick aufs Meer».

Grenzerfahrung vorhanden

Aber wie kommt man dazu, ausgerechnet nach Maputo auszuwandern? «Meine Ehefrau arbeitet bei der Internationalen Organisation für Migration (IOM), eine auf dem Gebiet der Migration weltweit aktive zwischenstaatliche Organisation mit Hauptsitz in Genf. Nun hat sie ein Botschafter- innenmandat im Maputo übernommen», so der Stadtpolizeikommandant. Auch Bürki ist in seiner einstigen Tätigkeit als Schengen-Evaluator, in welcher er im Auftrag der EU-Kommission die Überprüfung der EU-Aussengrenzen unter anderem an den Flughäfen übernommen hatte, schon viel herumgekommen. Im Ausland aber, haber er zuvor noch nie gelebt. «Der Entscheid ist mir wegen der in der Schweiz zurückbleibenden Familienmitglieder nicht nur leicht gefallen», erzählt Bürki, der Vater von zwei erwachsenen Töchter aus erster Ehe ist. Aber es gebe ja auch noch Skype und man könne sich besuchen. Ausserdem freue er sich auf die neue Herausforderung, und darauf, sich ab Januar voll und ganz auf das neue Leben konzentrieren zu können. «In den letzten Monaten habe er zwei verschiedene Leben, eines hier in Olten und eines in Maputo, geführt. Am 1. Januar starte ich nun vorerst als Hausmann», erzählt Bürki lachend und freut sich auf die Weihnachtstage mit der Familie, für welche seine Ehefrau mit ihrer 6-jährigen Tochter nochmals in die Schweiz zurückkehrt. «Für Olten und die Bevölkerung wünsche ich mir, dass es unter der neuen Führung der Kantonspolizei so funktioniert wie angedacht, doch da habe ich keine Zweifel», zeigt sich der Stadtpolizeikommandant positiv.

Neue Schalter-Öffnungszeiten:

Die neuen Öffnungszeiten gelten ab 1. Januar 2016:

Polizeiposten Olten City (Stadthaus)

Montag bis Freitag: 8.00-12.00 Uhr / 13.30-17.30 Uhr

Donnerstag bis 20.00 Uhr

Samstag: 8.00-16.00 Uhr

Regionenposten Olten (USEGO-Areal)

Montag bis Freitag: 8.00-12.00 Uhr / 13.30-17.30 Uhr

Samstag: 8.00-12.00 Uhr

<link http: www.polizei.so.ch>www.polizei.so.ch

 

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