Durch Teilen zu mehr Eigennutzen

Infoabend Wohngenossenschaft Am Montag, 27. März lädt der Verein «Olten im Wandel» gemeinsam mit Neustart Schweiz zum Austausch- und Infoabend über ein mögliches Wohngenossenschafts-Projekt in der Eisenbahnerstadt ein. Was es damit auf sich hat, verriet uns vorab Mitinitiator Raphael Schär.

So könnte ein Oltner Wohngenossenschafts-Projekt nach Vorbild von Neustart Schweiz aussehen. Am Montag, 27. März lädt der Verein gemeinsam mit «Olten im Wandel» zum Info- und Austauschabend ein. (Bild: Neustart Schweiz)
So könnte ein Oltner Wohngenossenschafts-Projekt nach Vorbild von Neustart Schweiz aussehen. Am Montag, 27. März lädt der Verein gemeinsam mit «Olten im Wandel» zum Info- und Austauschabend ein. (Bild: Neustart Schweiz)

Lebenswerte Nachbarschaften, klug vernetzt und ressourcenschonend, ohne dass damit ein Verlust der eigenen Lebensqualität einhergeht. Diese Idee schwebt dem Verein «Neustart Schweiz» vor, der gemeinschaftliches und selbstverwaltetes Wohnen propagiert. Denn die Veränderung zu einem gerechteren, vielfältigeren, nachhaltigeren und entspannteren Leben beginnt laut den Vereinsmitgliedern in der eigenen Nachbarschaft. Am Montag, 27. März informiert «Neustart Schweiz» gemeinsam mit «Olten im Wandel» über dieses Wohnkonzept und streckt die Fühler aus, ob die Realisierung eines solchen Projektes in Olten auf Interesse stösst.

Weniger privat, mehr gemeinschaftlich

Die Grundlage des «Neustart»-Konzepts ist jedoch nicht unbedingt neu. Bereits heute gibt es in der Schweiz Wohngenossenschaften, die einem ähnlichen Leitfaden folgen. In der Überbauung Kalkbreite im Zürcher Kreis 4 beispielsweise steht seit 2014 das Wohnen ohne exzessiven Platzanspruch und in der engen Gemeinschaft im Fokus. Das heisst konkret, dass der private Raum eher begrenzt ist, jedoch eine breite Palette an gemeinschaftlichen Räumen geboten wird, die den Austausch in der Nachbarschaft fördert. So teilen sich die 250 Bewohner - darunter nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen - eine grosse Dachterrasse, Schulungszimmer, Büros, einen Waschsalon oder Gemeinschaftsräumlichkeiten, die als Musik-, Yoga- oder Werkzimmer genutzt werden können. «Durch dieses nachbarschaftliche Teilen entsteht ein Mehrwert für jeden einzelnen Bewohner. Denn wer hat sonst Platz und Geld für einen eigenen Werk- oder Yogaraum?», erklärt Raphael Schär von «Olten im Wandel».

Jeder soll so wohnen, wie er will

Die Idee von «Neustart Schweiz» geht gar noch weiter als das Beispiel in der Kalkbreite. So ist bei einer «Neustadt»-Nachbarschaft von mindestens 500 Bewohnern die Rede. Dabei soll jeder so wohnen, wie er es möchte. Von Pensionszimmern, Familienwohnungen oder sogenannten Clusterwohnungen mit gemeinschaftlichem Wohnzimmer soll alles möglich sein. Die Lebens- verhältnisse können dadurch auch an die sich veränderenden Bedürfnisse angepasst werden. Wenn beispielsweise die Kinder ausziehen, bleiben Pensionäre nicht auf einem viel zu grossen Haus sitzen, sondern können ohne Probleme eine kleinere Wohnung in der Nachbarschaft beziehen. «Im Wohngenossenschafts-Projekt soll eine demografische Durchmischung entstehen. Von Grosseltern bis Studenten finden alle den passenden Platz», so Schär weiter.

Umweltfreundliche Mikrozentren

Nebst dem gemeinschaftlichen und geteilten Raum, der beim Konzept von «Neustart Schweiz» ein Mikrozentrum mit gemeinsamer Grossküche, Mediathek, Kinderhort oder gar einem Café, das von den Bewohnern betrieben wird, beinhaltet, schwebt dem Verein zudem eine Art «Mikro-Agro» vor. Die Nachbarschaft ist darin mit einem höchstens 40 km entfernten Landwirtschaftsland verbunden und wird direkt beliefert. Nachhaltige Landwirtschaft solle so ökonomisch wieder interessant werden.

Info- und Austauschabend

Wäre so eine Wohngenossenschaft in der Aarestadt möglich und haben die Oltner überhaupt Interesse daran? Dieser Frage soll an einem Info- und Austauschabend vom kommenden Montag, 27. März auf den Grund gegangen werden. Fred Frohofer und Kim Jana Degen stellen dabei nicht nur das Projekt «Neustart Schweiz», sondern auch die Wohngenossenschaft Kalkbreite genauer vor. Anschliessend wird die Diskussion auf alle Anwesenden ausgeweitet. «Bei uns von «Olten im Wandel» stiess die Idee auf grosse Neugier. Nun wollen wir sehen, wie das Konzept bei der sonstigen Oltner Bevölkerung ankommt», so Raphael Schär.

«Wohnungsgenossenschaft in Olten?»
Flörli Olten, Mo, 27. März, 18.30 bis 21 Uhr

<link http: www.neustartschweiz.ch>www.neustartschweiz.ch

 

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