Von Schauspielgrössen, Weltstars und Broadway-Klassikern

Stadttheater Olten Vergangene Woche wurde das vielfältige Programm der Saison 2017/18 vorgestellt

Der Fall Cornelius Gurlitt wird in «Entartete Kunst» am Donnerstag, 16. November auf die Bühne gebracht. (Bild: Barbara Braun/drama-berlin.de)
Der Fall Cornelius Gurlitt wird in «Entartete Kunst» am Donnerstag, 16. November auf die Bühne gebracht. (Bild: Barbara Braun/drama-berlin.de)

Nach einem Rekordjahr mit insgesamt 14’013 Besuchern und zehn ausverkauften Vorstellungen konnte Geschäftsführer Herbert Schibler vergangene Woche das neue Programm für die Stadttheater-Saison 2017/18 präsentieren. Diese wird am Freitag, 15. September mit dem renommierten «Andrej Hermlin & his Swing Dance Orchestra» eröffnet. Ausserdem werden hochkarätige Shooting-Stars, wie die als Klavierpoetin gefeierte Olga Scheps im November zu Gast sein und ebenfalls beeindrucken wird der reine Schumann-Abend mit dem Weltstar Khatia Buniatishvili und dem Kammerorchester Basel, die wegen der beachtlichen Grösse von 48 Musikern im Theatersaal spielen werden.

Aktuelle Themen auf der Stadttheater-Bühne

Fast schon zur Tradition geworden sei der Schauspielsaison-Start mit einer französischen Erfolgskomödie, erzählte Herbert Schibler schmunzelnd. Nachdem im letzten Jahr der Kinoerfolg «Ziemlich beste Freunde» auf der Theaterbühne gezeigt wurde, kommt in diesem Jahr mit «Paulette» wieder ein Kinohit aus dem Jahr 2013 auf die Bühne und dies mit aktuellem Inhalt wie der Überwindung von Altersarmut, sozialer Ausgrenzung, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Hochkarätig besetzt und wiederum mit einem aktuellen Thema geht es mit dem Stück «Tod eines Handlungsreisenden» im Oktober weiter. Das Drama mit Schauspieler Helmut Zierl, der die Oltner Bühne nicht zum ersten Mal beehrt, hat das im Jahr 1949 uraufgeführte Stück mit seinen Themen Arbeitslosigkeit und deren Folgen leider nichts an seiner Aktualität verloren. «Beim Stück «Entartete Kunst», das im November gezeigt wird, handelt es sich um das teuerste Schauspiel, dass wir je gezeigt haben», erklärte Schibler vielsagend. «Das Schauspiel behandelt den Fall Cornelius Gurlitt, gespielt von Udo Samel, und den Sensationsfund seiner Kunstsammlung, aber auch was mit einem alten Mann geschieht, wenn man ihm seinen Lebensinhalt wegnimmt», zeigte Ulrike Brambeer, Dramaturgin bei den EURO-Studios Landgraf, auf.

Wenn Hitler wieder aufersteht

Alleine auf der Bühne, begleitet nur durch eine Band, präsentiert der aus Fernsehen und Theater bekannte Walter Sittler einen Kästner-Abend im Dezember. Provokant weiter geht es im neuen Jahr. Im Januar wird «Er ist wieder da», eine hemmungslose Mediensatire gezeigt, in der Schauspieler Kristian Bader Adolf Hitler wieder auferstehen lässt. «Beklemmend, aber auch unterhaltend», wie Herbert Schibler betonte. «Mit «Biedermann und die Brandstifter», dem Drama von Max Frisch, wird im Januar ein Klassiker mit stetiger Aktualität auf die Bühne gebracht», zeigte Margrit Sengebusch, Dramaturgin für Schauspiel am Theater Orchester Biel Solothurn, auf. Geistig wach sein müssen die Besucher für das Schauspiel «Konstellationen» im März. «Ein raffiniertes Stück, das die Frage «Was wäre, wenn...?» konsequent weiterverfolgt und diese parallelen Wirklichkeiten hintereinander vorführt», so Ulrike Brambeer. Wie bereits im letzten Jahr mit «Terror» gehe es im Schauspiel «Geächtet», das im Jahr 2013 den Pulitzerpreis erhielt, zur Sache, so Schibler. Mit «Tell» schliesst die Schauspiel-Saison im Mai mit einem Klassiker. In sechsmonatigen Vorproben wird in Zusammenarbeit mit der «Theaterpädagogik TOBS» mit 30 Bieler Jugendlichen unterschiedlichstes Material zu Tell generiert, anhand dessen der Mythos umgeschrieben und umgedeutet werden soll, um einen zeitgenössischen Tell zu kreieren.

Musikalische Höhepunkte

Auch im Bereich Musiktheater sind allerlei Höhepunkte zu finden. Bereits im Oktober zeigt das Musiktheater TOBS mit «Il Barbiere di Siviglia» eine der erfolgreichsten Opern aller Zeiten. «Im November folge mit «Sweet Soul Music Revue» ein super Unterhaltungs-Abend», so Schibler. Ebenfalls sehr erfolgreich ist das Broadway Musical «Hairspray» unterwegs, das 31 internationale Preise gewonnen hat und im November auf der Stadttheater-Bühne gezeigt wird. «Am Samstag, 27. Januar sorgt «Backbeat» für deutlich wärmere Temperaturen», ist Schibler überzeugt. «Backbeat - die Beatles in Hamburg» erzählt von den Anfängen der «Fab Four» und lädt zu einer musikalischen Zeitreise ein. Ein Operetten-Klassiker schlechthin werde im Februar mit «Die lustige Witwe» aufgeführt, gefolgt vom weltbekannten Musical aus dem Jahre 1966 «Hair». Mit einer musikalischen Hommage an Billie Holiday in «Blue Moon» schliesst die Musiktheater-Saison im April ab.

Hochkarätige Klänge

«Klein aber fein» präsentiere sich auch in diesem Jahr die Konzertreihe, die von fünf auf sechs Konzerte erhöht wurde, erzählte Beirat Andreas Egli. Den späten Mozart präsentiert Bernd Glemser mit den Heidelberger Sinfonikern am Donnerstag, 26. Oktober. Wirklich schöne Stimmen seien im November von der katalanischen Sopranistin Nurial Rial und dem rumänischen Countertenor Valer Sabadus zu hören, erzählt Schibler begeistert. Ein virtuoses Weihnachts- konzert mit den Solisten Dorothee Mields und Reinhold Friedrich und dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig komme im Dezember zur Aufführung. Neben dem Geiger Renaud Capuçon und dem italienischen Streichquartett «Quartetto die Cremona» freue er sich am Freitag, 9. März besonders auf «Tango Seasons» von Andrés Gabetta, schwärmt Egli.

Abos per sofort erhältlich

Neben Schauspiel, Musiktheater und Konzerten dürfen auch die äusserst beliebten Vorstellungen für die Kleinen nicht fehlen. So werden mit «Das verflixte Zauberbuch», «Der gestiefelte Kater», «Die kleine Hexe» und «Aschenbrödel» auch in der bevor-stehenden Saison wieder qualitativ gute Kinder-Musicals gezeigt. Die verschiedenen Abonnemente, wie die Jugend- und Familienabos können per sofort bestellt werden. Einzelkarten sind ab 21. August um 12 Uhr erhältlich.

Mehr Informationen und das detaillierte Programm finden Sie auf der Webeseite:
<link http: www.stadttheater-olten.ch>www.stadttheater-olten.ch

 

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