Weg vom Food und hin zu «mehr erleben»

MIO - Messe In Olten Vom Freitag, 30. September bis Montag, 3. Oktober findet die MIO bereits zum 71. Mal statt. Ein Gespräch mit MIO-Organisator Mike Zettel über die vergangenen drei Jahre und, wie er die Messe weiterentwickeln möchte.

Für Organisator Mike Zettel hat am Dienstag die Aufbauarbeit für das kommende MIO-Wochenende begonnen. (Bild: mim)
Für Organisator Mike Zettel hat am Dienstag die Aufbauarbeit für das kommende MIO-Wochenende begonnen. (Bild: mim)

Vor drei Jahren hat Mike Zettel das MIO-Ruder übernommen. Die Oltner Gewerbemesse war damals mit ihren rund 85 Standplätzen und den davon 18 Foodständen als «Fressmesse» bekannt. «Dieser Ruf hat sich in den Köpfen vieler festgesetzt und konnte bis anhin, obwohl ich bereits bei der ersten von mir durchgeführten MIO im 2013 die Foodstände auf 10 Organisationen gekürzt habe, nicht vollständig korrigiert werden», ärgert sich der Jungunternehmer und fügt an: «In diesem Jahr sind es noch lediglich drei Foodstände. Festgehalten habe ich an den neun Festwirtschaften.» Jede Messe habe ihren Ruf. Die MIO sei mit ihrer Einbettung Mitten im Quartier aber auch etwas Besonderes, sowohl für Besucher als auch für ihn als Organisator. «Die Herausforderung besteht darin, beim Stellen der Stände auf die Zufahrten und Trottoirs zu achten.»

MIO ist gewachsen

An der diesjährigen 71. MIO präsentieren sich über 100 Aussteller. 13 Firmen musste Zettel infolge Platzmangels ablehnen. «Ich werde nach Möglichkeiten suchen, um im nächsten Jahr ein paar Standplätze mehr zu schaffen.» Die Erweiterung der MIO ist auch sichtbar: «Vor drei Jahren endete die Messe an der Engelbergstrasse beim Feuerwehrlokal Roter Hahn. Heute reichen die Stände bis zur Kirche.» Im vergangenen Jahr habe er zudem erstmals eine Veränderung beim Publikum festgestellt, freut sich Zettel. «Es waren mehr Leute zu sehen, die sich informierten und mit Unterlagen durch die Messe schlenderten», weiss der Organisator, der im vergangenen Jahr während der vier Tage im Durchlauf rund 80’000 Besucher/innen zählen konnte. Diese Entwicklung habe sich auch am positiven Feedback der Aussteller gezeigt. Selbstverständlich gebe es aber Sparten, die beispielsweise wegen des konkurrenzierenden Onlinehandels sehr zu kämpfen hätten - auch an der MIO. Nicht zu unterschätzen sei aber auch die jeweilige Präsentation am Stand. «Nur einen Tisch zu haben reicht nicht, um attraktiv zu sein und Besucher anzulocken», weiss Zettel.

Wunsch nach mehr Spielraum

Ebenfalls neu hat Zettel vor drei Jahren den Freitagabend eingeführt. Dies mit der Idee, dass Personen, die am Samstag in die Ferien fahren, trotzdem eine Möglichkeit haben, die Messe zu besuchen. «Der Freitag hat sich bezüglich der Besucherzahlen noch nicht so erfolgreich entwickelt, wie erhofft», bedauert Zettel, räumt aber ein, dass Änderungen bei Traditionsanlässen mehr Zeit benötigen, um sich etablieren zu können. Durch die Erweiterung der Messe müsse auch mehr in die Sicherheit investiert werden und die Preise für die Infrastruktur seien gestiegen. Deshalb wünscht sich Zettel einen grösseren Spielraum, um den Anlass attraktiver bewerben zu können. «Mit einem Budget von 160’000 Franken ist es nur dank der Haupt- und Co-Partner wie der Stadt Olten, a.en, Alpiq, apload, P. Sonderegger und Turuvani möglich, die MIO in dieser Form durchzuführen. Wenn dieser Goodwill der Hauptpartner nicht wäre, müssten wir die Standpreise erhöhen», betont Zettel. Erstmals in diesem Jahr wurde für die Aussteller eine Kaution eingeführt. «Dies ist keine Schikane, sondern hilft mit, die Kosten tief zu halten», erklärt der Organisator, da sich in der Vergangenheit vereinzelte Gewerbetreibende nicht an die Öffnungszeiten oder die Abfallentsorgung gehalten haben.

Noch einiges im Köcher

Sichtbarer werden in diesem Jahr der Eingangs- und Ausgangsbereich der Messe gestaltet und das Kinderparadies um eine Kindereisenbahn erweitert. «Die grösste Neuerung ist aber die Einführung einer Gastregion. Ich habe eine Ausschreibung gemacht und beim Appenzellerland hat die Chemie gestimmt», freut sich Zettel. Ausserdem wird erstmals als Bestandteil der MIO eine weitere Messe, die «Viva - die Seniorenmesse», durchgeführt. Konnte der Jungunternehmer somit alle seine teils ambitionierten Ideen, die er vor drei Jahren gefasst hat, umsetzen? «Ja, mit dem Besucherwechsel im vergangenen Jahre konnte ich einen ersten Umbau der MIO abschliessen. In diesem Jahr läute ich nun die nächste Phase mit dem Thema «mehr MIO» ein. Gemäss dem Motto möchte ich ab 2017 an der MIO mehr Produkte präsentieren und man soll mehr Aktivitäten unternehmen können. Insgesamt soll die MIO eine Messe werden, an welcher man viel erleben, aber auch lernen kann», so Zettel. Auf jeden Fall soll es weiterhin externe Messen an der MIO geben, aber auch Sonderschauen mit Feuerwehr, Armee oder dem Schweizer Bauernverband könnte er sich vorstellen. Für die Aussteller möchte Zettel das Angebot ebenfalls erweitern: «Wir können auf Wunsch Planen bedrucken oder Böden für die Aussteller verlegen.» An Ideen hat es Mike Zettel noch nie gemangelt. «Am liebsten würde ich die Gebäude rot-weiss anleuchten, das liegt aber leider nicht im Budget», bedauert Zettel lächelnd.

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