«Wir brauchen Musik nicht als Seelenstrip»

B-Shakers Die regionale Rockabilly-Band «The B-Shakers» meldet sich mit einem neuen Album zurück. Welche musikalischen Überraschungen auf der Platte warten, warum sie auf politische Lyrics verzichten und was an der Release-Party vom Freitag, 26. Mai im Galicia geboten wird, verriet die Band im Interview.

Die Erlinsbacher Band «The B-Shakers» mit Thomas Grenacher (l.), Roger Meier, Philipp Oeggerli und «Hell-me» meldet sich nach vier Jahren mit dem Album «Let’s go Boogie» zurück. (Bild: André Albrecht)
Die Erlinsbacher Band «The B-Shakers» mit Thomas Grenacher (l.), Roger Meier, Philipp Oeggerli und «Hell-me» meldet sich nach vier Jahren mit dem Album «Let’s go Boogie» zurück. (Bild: André Albrecht)

Stilecht treffe ich drei der vier Bandmitglieder in ihrer Erlinsbacher Stammbeiz. Ein besseres Ambiente für das Gespräch wäre wohl kaum möglich. Schliesslich wird in der Burger-Bar Andy’s Place der American Way of Life vergangener Zeiten zelebriert, aus der auch der Rockabilly-Musikstil stammt, dem sich die Band «The B-Shakers» vor gut neun Jahren verschrieben hat. Auf dem Tisch vor uns liegt das druckfrische neue Album der vierköpfigen Band. Mit geschwungenen Lettern prangt «Let’s go Boogie» darauf. «Der Albumtitel trifft den Nagel auf den Kopf: die Platte ist sehr tanzbar geworden», lächelt Bassist Philipp Oeggerli, der alle zwölf selbst geschriebenen Tracks komponiert hat.

Neustart ohne Covers

Damit ist auch bereits die erste Eigenheit der neuen «The B-Shakers»-Scheibe verraten. Verglichen zu den zwei Vorgängern sind auf «Let’s go Boogie» nur Eigenkompositionen und der Tribute-Song «Ace of Spades» für die verstorbene Musiklegende Lemmy Kilmister zu finden. Warum dieses Abwenden von Coversongs? «Irgendwann konnten wir gewisse Cover selbst nicht mehr hören und wollten etwas Neues», so Oeggerli. Etwas, das es in der Schweizer Rockabilly-Szene, die durch Cover geprägt ist, nur selten gibt. «Ausserdem war genug eigenes Material vorhanden», bestätigt Gitarrist Thomas Grenacher, der seit gut vier Jahren Teil der Band ist und auf der Platte mit zahlreichen Solos zum Vorschein tritt. Denn Bassist und Songschreiber Philipp Oeggerli lieferte bereits zu Beginn 20 Songs. Für Leadsänger «Hell-me» kein Problem. «Philipp schreibt die Songs auf meine Stimme und weiss, was ich mag. Dementsprechend klappt diese Verteilung sehr gut», erklärt «Hell-me» und fügt an: «Als Multiinstrumentalist hat er ein gutes Gefühl dafür.»

«Wir machen Feel Good Music»

«Let’s go Boogie» ist nicht nur tanzbar, sondern besticht auch durch seine Bandbreite. Von Swing-Nummern wie «Please love me Baby» über eher düster-rockige Stücke wie «Stairway to Hell» bis zu Gute-Laune-Surfmusik und traditionellem Rockabilly ist alles vertreten. «Von Song zu Song könnte man meinen, es sei eine andere Band», erklären «The B-Shakers» nicht ohne Stolz. Schliesslich sei es ihr Ziel gewesen, unterschiedliche Facetten zu zeigen. Textlich halte es Philipp Oeggerli lieber belanglos. «Klar sind die Lyrics stets authentisch und Erinnerungen oder Erlebnisse fliessen in die Songs ein. Doch wir benutzen unsere Musik nicht als Selbsttherapie oder legen einen Seelenstrip hin», so Oeggerli. «Politische Songs wie «Dear Mr. President» von Pink oder ähnliches sind nicht unser Ding. Wir machen lieber Feel Good Music», fügt Sänger «Hell-me» an. Mit ihren Songs wollen sie nicht nur sich, sondern auch dem Publikum eine Freude machen. «Bei unseren Gigs geht es darum, Spass zu haben, zu tanzen und ein kühles Bierchen zu geniessen.»

Vintage in seiner Perfektion

Die Stücke der «B-Shakers» müssen daher zwingend live «verhebe». «Bevor wir unser Album aufgenommen haben, spielten wir alle Songs vor Publikum und passten sie je nach Reaktion der Zuschauer an», erklärt die Band. Eingespielt wurde die Platte in nur knapp drei Tagen beim deutschen Studio Black Shack Recordings. Dort hätten sie sich und ihren Sound verstanden gefühlt. «Produzent Rawand Baziany ist selbst Musiker in einer Rockabilly-Band und weiss, wie unsere Songs klingen sollen», schwärmt Leadsänger «Hell-me». Bei den Aufnahmen setzte das Studio bewusst auf Vintage-Geräte, um den ursprünglichen Klang der 1950er-/60er-Jahre zu erzielen. Nicht nur bei den Aufnahmen, sondern auch beim Album-Design spielt der nostalgische Charme mit, so ist die CD im Vinyl-Stil gehalten. Auch an der Release-Party des neuen Albums vom Freitag, 26. Mai in der Oltner Galicia Bar darf nicht nur wegen der Musik Vintage-Feeling erwartet werden. Nebst den neuen Songs präsentiert die Rockabilly-Band zudem zwei Musikvideos - wobei eines im Stile einer 50er-Jahre-TV-Show gehalten ist. Als Support haben «The B-Shakers» die befreundete deutsche Band «Dusty Dave & the Heart Attacks» dabei.

Galicia Musik Bar
Freitag, 26. Mai, 22 Uhr

<link http: www.b-shakers.com>www.b-shakers.com

 

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