Wachsen am Wechsel

30 Jahre Olten Brass Zur Feier ihres dreissigjährigen Bestehens führt das Ensemble Olten Brass zusammen mit Stadtpräsident Martin Wey am Samstag, 9. September durch Olten. Insgesamt acht Orte werden in der musikalischen Stadtführung begangen, bevor die Festlichkeiten in der St. Martinskirche ihren Höhepunkt finden.

Olten Brass sind (hinten v.l.): Christoph Remensberger (Trompete), Aldo Nünlist (Posaune), Hansruedi von Arx (Orgel/Perkussion) und Beat Kohler (Trompete). (Vorne v.l.): Claudio Tanner (Tuba) und Remo Fröhlicher (Horn). (Bild: Franz Beidler)
Olten Brass sind (hinten v.l.): Christoph Remensberger (Trompete), Aldo Nünlist (Posaune), Hansruedi von Arx (Orgel/Perkussion) und Beat Kohler (Trompete). (Vorne v.l.): Claudio Tanner (Tuba) und Remo Fröhlicher (Horn). (Bild: Franz Beidler)

Die Idee zum musikalischen Rundgang durch Olten entstand aus dem Wunsch heraus, die Verbundenheit des Ensembles mit Olten zu bekunden und die Öffentlichkeit sowohl an der bunten Geschichte von Olten Brass als auch an jener der Stadt Olten teilhaben zu lassen. Die gewählte Route führt vom Bahnhof über die alte Brücke auf den Ildefonsplatz, dann über den Klostergarten, das Stadttheater und das Stadthaus weiter zur städtischen Musikschule und zum Hammer, bevor sie in der St. Martinskirche endet, wo ein reichhaltiger Apéro serviert wird. Jeder der genannten Orte wird während rund einer Viertelstunde abwechselnd mit Worten des Stadtpräsidenten und Musik von Olten Brass beleuchtet. «Dank der unterschiedlichen Spielorte besteht auch die Möglichkeit, nur Auszüge aus dem Rundgang mitzuverfolgen», preist Remo Fröhlicher, Hornist und Gründervater von Olten Brass, die Stadtführung an. Zudem sei die Strecke sowohl kinder- als auch rollstuhlfreundlich gestaltet. Das Mitwirken von Stadtpräsident Martin Wey ergibt sich aus der Freundschaft, die ihn und das Ensemble seit Jahren verbindet. «Er setzt sich schon seit langem für Olten Brass ein», so Beat Kohler, Trompeter und Leiter der Jugendmusik der Musikschule Olten. Den Stadtpräsidenten anzufragen sei also naheliegend gewesen. «Martin hat auch gleich ohne zu Zögern begeistert zugesagt», freuen sich Olten Brass auf das gemeinsame Vorhaben.

Jedem Ort sein eigener Klang

Das Bespielen dieser neun unterschiedlichen Orte bietet dem Ensemble zudem die ideale Möglichkeit, ihr abwechslungsreiches Repertoire zu präsentieren. War dieses in den Anfängen hauptsächlich von Renaissancemusik geprägt, hat sich die Gruppe stilistisch bereits früh geöffnet. «Jeder personelle Wechsel zwang uns, das Repertoire entsprechend anzupassen. So bekamen wir musikalisch immer wieder neue, wertvolle Inputs», beschreibt Fröhlicher das beständige Wachstum des mannigfaltigen Programms. «Unser aktuelles Repertoire besteht aus rund 120 Kompositionen aus gut 600 Jahren Musikgeschichte», berichtet Hansruedi von Arx, Gründervater, Organist und Perkussionist des Ensembles. So bespielt Olten Brass auf der bevorstehenden Stadtführung den Bahnhof Olten mit dem Swing-Titel «Chatanooga Choo Choo» ebenso souverän wie das Stadttheater mit Mozarts «kleiner Nachtmusik» oder die alte Brücke mit der Filmmusik aus «Pirates of the Caribbean».

Im Wandel mit der Zeit

Die Vielfalt des Repertoires von Olten Brass widerspiegelt auch die Geschichte des Ensembles. Nach der Gründung zur Osternachtsmesse im Jahr 1987 folgten in den neunziger Jahren insgesamt drei CD-Produktionen, auf deren zweiten auch Musik vom Oltner Komponisten Peter Escher zu hören ist, die dieser eigens für Olten Brass komponiert hatte. Dem schlossen sich eine vierte CD, die Uraufführung von Roman Wyss «Mixed Salad», ebenfalls eigens für Olten Brass komponiert, sowie weiterhin Auftritte zu unterschiedlichsten Anlässen an. «Wir spielten schon zu einer Fahneneinweihung der Polizei, an einer Hochzeit im Zirkus und natürlich auf dem Turm des Ildefons-platzes», erinnert sich Kohler, der seit rund sechs Jahren Teil des Ensembles ist. Der jüngste Erfolg von Olten Brass ist die diesjährige Auszeichnung mit dem Preis «Pro Wartenfels».

Beständiges Fundament

Trotz dieser wechselvollen Vergangenheit blieb und bleibt Olten Brass ihrem Ursprung treu. «Die Osternachtsmesse ist fester Bestandteil unseres Jahreskalenders», bestätigt von Arx, der als Organist der St. Martinskirche auch für die Anbindung des Ensembles an die kirchlichen Anlässe steht. Die Motivation sei über die dreissig Jahre hinweg unverändert hoch geblieben, resümieren die beiden Gründerväter. Dank diesem beständigen Fundament schafft es Olten Brass denn auch immer wieder, an personellen und stilistischen Wechseln zu wachsen, anstatt wie so viele andere daran zu zerbrechen. «Dank der guten Atmosphäre innerhalb des Ensembles ist es uns immer möglich, das gemeinsame Musizieren zu geniessen», führt Fröhlicher aus. Und von Arx fügt augenzwinkernd hinzu: «An das sechzigjährige Jubiläum komme ich dann mit dem Rollator.»

www.oltenbrass.ch

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