In Olten lohnt es sich, jugendlich zu sein

Jugend Ferienpass in den Ferien, Jugendwerk während der Schulzeit – Olten kann sich über sein Angebot für Kinder und Jugendliche nicht beklagen. Und: Auch die Nachfrage ist riesig.

Mirjam Keller und Pascal Lack bleiben bei ihrer Arbeit im Jugendwerk Olten immer in Bewegung. (Bild: Caspar Reimer)
Mirjam Keller und Pascal Lack bleiben bei ihrer Arbeit im Jugendwerk Olten immer in Bewegung. (Bild: Caspar Reimer)

Auf die Frage an Mirjam Keller und Pascal Lack, ob Jugendarbeit jung halte, sagen sie beide unisono: Ja, auf jeden Fall! «Man bleibt am Puls der Zeit, bekommt mit, was gerade angesagt ist», sagt er, und sie ergänzt: «Die Arbeit mit Jugendlichen holt einen irgendwie auf den Boden zurück.» Für den Verein Jugend und Freizeit, der in Wohlen seinen Hauptsitz hat und seit 2018 im Auftrag der Stadt Olten das Jugendbüro und das Jugendkulturlokal Garage8 unter dem Namen «Jugendwerk Olten» betreibt, sind die beiden verantwortlich dafür, dass im Jugendhaus alles rund läuft.

Pascal Lack ist seit Oktober vergangenen Jahres dabei, hat zuvor in verschiedenen Jugendheimen in der Umgebung gearbeitet. Der 28-jährige Sozialarbeiter kennt das Haus am Rötzmattweg aus seiner Jugend, damals noch unter dem Namen «Provisorium 8». «Ich schätzte den Ort immer sehr. Es ist jetzt ein gutes Gefühl, diese Möglichkeit für Jugendliche weiterzubetreiben.» Jugendliche und junge Erwachsene bräuchten einen Raum, den sie unkompliziert nutzen könnten.

Mirjam Keller stammt aus Baden, befindet sich noch in ihrem Studium, das mit dem Bachelor für Soziale Arbeit enden wird. Die 29-Jährige arbeitet seit anfangs 2020 im Jugendwerk. «Olten hat den Ruf als Durchgangsort. Als ich aber hier zu arbeiten begann, spürte ich, dass die Stadt einen unglaublichen Drive hat.»

Bedürfnis nach Treffmöglichkeiten

Zwar befinden sich viele Angebote gerade in der Sommerpause, aber stillgelegt ist der Betrieb im Jugendwerk Olten deswegen nicht, so finden während der Sommerferien etwa Ferienpass-Veranstaltungen statt. Mirjam Keller und Pascal Lack begleiten und unterstützen die Jugendlichen bei Projekten, wie etwa Tanzkursen oder Theatergruppen. Der Raumbedarf sei riesig, sagt Mirjam Keller. «Wir müssen nur selten selbst Angebote machen, da die Jugendlichen viele Ideen einbringen. Ich denke, die Lücke, welche durch die Pandemie entstanden ist, hat für einen Nachholbedarf gesorgt.» Das zeigt sich besonders auch im Jugendkulturbetrieb der «Garage8», dessen Vorbereitungen für den Saisonstart im September bereits wieder auf Hochtouren laufen.

Einige Jugendhäuser in der Region beklagen seit der Pandemie eine geringere Auslastung. Nicht so das Jugendwerk Olten: «Bei uns ist das Gegenteil der Fall. Wir spüren das Bedürfnis der jungen Menschen, sich zu treffen, etwas gemeinsam zu unternehmen», sagt Mirjam Keller.

Endlich Normalbetrieb

Das Jugendhaus am Rötzmattweg hat bewegte Jahre hinter sich: 2016 hatte der Trägerverein Jugendkulturhaus Provisorium 8 von sich aus die Leistungsvereinbarung mit der Stadt Olten auslaufen zu lassen. Danach flackerte die Jugendarbeit nur auf Sparflamme: Die Stadt hatte mithilfe des Schulsozialarbeiters Philipp Gemperle den Treffpunkt im Provi 8 in einem 10-Prozent-Pensum aufrechterhalten. Der Start mit dem neuen Konzept verzögerte sich mehrmals. Mit der Übernahme des Mandats durch den Verein Jugend und Freizeit schien wieder Bewegung in die Sache gekommen zu sein: «Nach der ersten Zwangspause durch das Budgetreferendum stand allerdings die Renovation des Hauses an und dann kam die Pandemie. Es ist gut zu wissen, dass wir den Betrieb jetzt voll auffahren können», sagt Keller.

Überhaupt lassen die Räumlichkeiten im Jugendwerk Olten viel Platz, um sich auszutoben. Der Raum, in welchem etwa die Tanzkurse stattfinden, regt die Fantasie für verschiedenste Aktivitäten an. Dass die beiden Sozialarbeiter tatsächlich jung geblieben sind, beweisen sie zudem, in dem sie sich bei einer «Töggeli»-Partie ablichten lassen.

Ferienpass-Zeit

Für Kinder und Jugendliche, denen während der Sommerferien zu wenig los ist, gibt es bald wieder Ferienpass-Veranstaltungen zu besuchen. Der Andrang sei gross, sagt Rahel Nobs, Verantwortliche für Kommunikation beim Ferienpass Region Olten: «47 Kurse waren innerhalb des ersten Anmeldetages ausgebucht. Das entspricht 920 Kursplätzen. Da war kreuz und quer alles dabei, von Kochen über Sport zu Technik oder kreativen Kursen wie Malen oder Filmen.» Besonders beliebt seien Kurse, bei denen es ums Kochen oder Backen geht oder solche, die mit Tieren zu tun haben. Auch technische und digitale Angebote lägen im Trend.

Die ersten Ferienpass-Veranstaltungen finden am 31. Juli statt. So viel ist sicher: Den Jugendlichen in Olten wird es nicht langweilig.

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