Vereintes Jagdwissen
Jagdhundegruppe Säli Olten Der Verein unterstützt und fördert aktive - Jäger in der Arbeit mit ihren Hunden. Am 23. Februar beginnt das «Winterhündele».
In der Region Olten gab es weit und breit keinen Verein, welcher vollumgänglich auf die spezifischen Bedürfnisse der Jagdhunde einzugehen vermochte. Die Nachfrage war vorhanden, so wurde im November 2003 aus der anfänglichen kleinen jagdlichen Arbeitsgruppe des KV Säli Olten der Unterverein Jagdhundegruppe Säli Olten gegründet. Die Untergruppe hat eigene Statuen und Hauptversammlungen.
Heute zählt der Verein 77 Mitglieder. «Einige nehmen sogar eine Stunde Anreisezeit in Kauf», so der Obmann Stefan von Arx. Die Mitglieder kommen aus der Region Olten und aus den angrenzenden Gebieten Baselgebiet, Aargau, Luzern und Bern. Die Nachfrage nach spezifischen Jagdhundekursen wächst stetig. «Die Hunde wollen nicht nur auf der Herbstjagd gefordert werden, sondern über das ganze Jahr», nennt von Arx einen Grund. Zudem habe in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden, denn immer mehr Hundehalter wollen, dass ihr Hund eine gute Gehorsamkeit besitzt, auch unter schwierigen Umständen. Die Hündin Branca beispielsweise bleibt auf Befehl von Obmann von Arx neben ihm stehen, wenn ein Reh vorbeirennt. Dies sei aber aussergewöhnlich, fügt seine Frau an. Das Absolvieren der Gehorsamprüfung ist für Jäger mit Hunden freiwillig, doch je länger desto mehr gehöre diese dazu. Die Jagdhundegruppe Säli Olten nimmt Prüfungen nach den kantonalen Richtlinien ab. Im Vorfeld wird speziell auf die Prüfung hingearbeitet. «Die meisten kommen in unseren Welpenkurs für Jagdhunde, treten danach unserem Verein bei und nehmen regelmässig an den für sie wichtigen Übungen teil», erklärt von Arx.
«Hunde wollen gefordert werden»
«Für Hunde ist es wichtig, dass sie physisch und psychisch gefordert werden», erklärt seine Frau weiter. Die Familie von Arx besitzt zwei ungarische Vorstehhunde (Magyar Vizsla). Dies sind lebendige, energiegeladene und sehr gutmütige Hunde. Nach einem zweistündigen Spaziergang sind die zwei praktisch gleich fit wie zuvor, ergänzt der Obmann lachend. Generell lieben Hunde Kopfarbeit. Nur Spazierengehen reiche nicht aus, wissen die erfahrenen Hundehalter, dabei spiele es auch keine Rolle, ob man einen Jagdhund halte oder eine andere Gattung.
Unterschied zu herkömmlichen Kursen
Die Unterschiede der spezifischen Übungen für aktive Jagdhunde im Vergleich mit herkömmlichen sind gering, dafür umso wesentlicher. In allgemeinen Hundekursen wird beispielsweise viel geworfen und der Hund bringt es danach wieder zurück. In der Jagdhundegruppe wird nie etwas geworfen (ausser beim Spielen nach den Übungen), sondern hingelegt. Denn auf der Jagd wird dem Hund nie etwas geworfen und trotzdem muss er etwas bringen.
Zudem dürfen aktive Jagdhunde keine Schussangst haben, was beispielsweise bereits im Welpenkurs geübt wird. Dies sind nur zwei Gründe, weshalb es sinnvoll ist, die aktiven Jagdhunde von anderen Hunden getrennt zu trainieren.
Übungen, für verschiedene Ansprüche
Die Jagdhundegruppe Säli Olten bietet für Jäger mit Hunden spezifische Übungen an. Die Rasse des Hundes spielt keine Rolle. «Vom Zwergdackel bis zu einem deutschen Drahthaar sind bei uns alle Jagdhunde-rassen vertreten», so von Arx. Voraussetzung ist einzig eine gültige Jagdlizenz des Hundehalters. Bei Interesse kann der Obmann kontaktiert werden, danach wird individuell besprochen, welche Gruppe geeignet sein könnte. Es gibt vier verschiedene: die Gehorsam-, Apport-, Fortgeschrittenen und die Plauschgruppe. Die Gehorsamsgruppe ist in eine Allgemeingehorsams- und in eine Prüfungsgruppe unterteilt. Die Jagdhunde in der Fortgeschrittenen kennen und beherrschen das ganze Repertoire. Sie können beispielsweise 10 Minuten im Wald ausgesetzt werden und sie warten dort alleine, bis ihr Meister zurückkommt. Ebenso bringen sie ihrem Herrchen Gegenstände, welche 200 bis 300 Meter weit weg sind, auch wenn sie teils eine Aare überqueren müssen.
Wie lange die Ausbildung dauert kann nicht vorausgesagt werden: «Dies ist individuell. Je nach Hund und Konsequenz des Hundehalters», erklärt von Arx. Ausbilden muss jeder Jäger seinen Vierbeiner selber, im Verein Jagdhundegruppe Säli Olten erhalten Interessierte lediglich Tipps von erfahrenen Hundehaltern. In den Übungen werden die Hunde ihrem Naturell entsprechend gefordert und sozialisiert. Zudem lernen sie durch Übungen, ihrem Meister zu vertrauen. So wissen sie, überall wo er mich hinschickt, passiert mir nichts. Nicht zuletzt macht es Hund und Mensch Spass. Am 23. Februar beginnt das «Winterhündele» auf dem Areal des KV Säli Olten. Im Sommer, ab 13. April, finden die Übungen jeweils in verschiedenen Jagdrevieren in der Region statt.