Fokussierung zahlte sich aus

BC Olten Der städtische Badmintonclub hat allen Grund zum Feiern: Der ersten Mannschaft ist der Aufstieg in die 1. Liga geglückt. Um dort zu bestehen, sei jedoch eine hohe mentale Stärke nötig.

Aufstieg geglückt: Das Team Solothurn spielt ab Herbst in der 1. Liga. Hinten v.l.:
Aufstieg geglückt: Das Team Solothurn spielt ab Herbst in der 1. Liga. Hinten v.l.:

Nach der Auflösung des legendären NLA-Teams, welchem der Olympiateilnehmer und mehrfache Schweizermeister Christian Bösiger angehörte und das 2011 den Schweizermeistertitel nach Olten holte, rückte das 2. Liga-Team zur ersten Mannschaft des Vereines auf. «Sowohl unsere frühere Nati A als auch unsere heutige 1. Mannschaft treten unter dem Namen «Team Solothurn» im Interclub auf und werden aus Spielern von uns, dem BC Olten, und unserem Solothurner Partnerverein, BC Ambass Drops, zusammengestellt», erklärt Raphael Meienberger, der als Präsident des BC Olten wie auch Spielertrainer der ersten Mannschaft fungiert.

Klares Ziel vor Augen
Obwohl das 2. Liga-Team bereits seit einigen Saisons in der heutigen Formation auftritt, gelang ihnen erst dieses Jahr der Aufstieg in die 1. Liga. Dies hat laut Meienberger nicht nur sportliche Gründe. «In den vergangenen Meisterschaften fokussierten wir keinen Aufstieg. Wichtig war uns eher, dass alle Teammitglieder zum Spielen kommen», erklärt Meienberger, der seit mehr als 28 Jahren im Badmintonsport aktiv ist und seinen Mitspielern, die sich meist in den 20igern befinden, einiges an Erfahrung mit auf den Weg geben kann. In mehreren intensiven Team-Meetings hätte man im letzten Sommer gemeinsam entschieden, dass in der Saison 14/15 klar ein Aufstieg angestrebt werden will und daher auch nur die besten Spielerinnen oder Spieler für die jeweiligen Matchs aufgestellt werden. «Dies war keine einfache Entscheidung, da wir nicht bloss Mannschafts- kollegen sind, sondern teilweise gute und langjährige Freunde. Für einige Teammitglieder bedeutete dieses Saisonziel natürlich, dass sie nur wenige Spieleinsätze erhielten. Einige wechselten gar deswegen die Mannschaft», so Meienberger. Allerdings hat sich die Fokussierung auf die sportliche Leistung gelohnt: Von Anfang führte das Team Solothurn die Tabelle an und erzielte mit sieben Punkte Abstand auf den Zweitplatzierten SC Uni Basel 3 den verdienten Aufstieg in die 1. Liga.

Jede Kategorie gleichberechtigt
Ein Faktor für den diesjährigen Erfolg war laut dem Spielercoach das gute Zusammenspiel im Team. «Im Badminton tritt man bei einer Begegnung in sieben Matchs gegen den Gegner an. Dabei misst man sich sowohl in Einzel-, Doppel- wie auch Mixedspielen.» Das Team Solothurn setzte in der vergangenen Saison klar auf Kontinuität. So absolvierten jeweils immer dieselben Spieler die Doppel- kategorien. «Die Doppelmatches spielten wir immer in den gleichen Paarungen. So ergibt sich eine Routine und Harmonisierung im Spiel, die ebenso wichtig ist wie die einzelnen Fähigkeiten. Denn zwei gute Einzelspieler ergeben nicht automatisch ein gutes Doppel», stellt Raphael Meienberger fest, der mit seinen 48 Jahren mit Abstand der älteste und gleichzeitig erfahrenste Spieler im Team Solothurn ist. Einzel- sowie Doppelspiele werden bei den Begegnungen gleichwertig bewertet. «Diese Mischung zwischen Team- und Einzelsport ist im Badminton einzigartig und macht auch den Reiz an unserem Sport aus.»

Mentale Stärke gefragt
Nächsten Herbst tritt das Team in derselben Formation in der 1. Liga der Interclub-Meisterschaft an. «Wir suchen nicht proaktiv nach neuen Spielern, sondern möchten versuchen mit unserer jetzigen Aufstellung zu bestehen.» Dazu sei jedoch ein hohes Mass an mentaler Stärke gefragt. «Es wird nicht einfach für uns in der 1. Liga. Wir müssen uns auch nach möglichen Niederlagen unsere Motivation und unseren Kampfgeist bewahren. Wenn wir dies schaffen, ist alles möglich», blickt der Spielertrainer in die Zukunft. Ab Juni werden die Saison- vorbereitungen mit dreimaligem Training in der Woche wieder intensiv beginnen. Auch ein Trainingslager ist geplant. Ein Puzzleteil für eine erfolgreiche Zukunft wäre zudem ein externer Trainer, der mindestens ein Training pro Woche vollends übernehmen würde. Dies war bis anhin mangels Trainer leider noch nicht möglich. Der Wille ist somit da. Ob dieser reicht, wird sich ab kommendem Herbst zeigen.

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