Grimmscher Plan entfacht neues Feuer beim FC Olten

FC Olten Roger Grimm hat als neuer Präsident des FC Olten einen illustren Trainerstab verpflichtet und entfacht mit einem ehrgeizigen Dreijahresplan neues Feuer um den Oltner Fussballklub. Auch die 3:0-Niederlage gegen den FC Wohlen II im Auftaktspiel der neuen Saison am vergangenen Samstag vermag den Enthusiasmus im Verein nicht zu bremsen.

Der neue Cheftrainer Ryszard Komornicki (l.) gibt beim Abschlusstraining vor dem Saisonauftakt letzte Anweisungen. Der FC Olten musste danach am vergangenen Samstag, 11. August eine 3:0-Niederlage gegen den FC Wohlen II einstecken. (Bild: Franz Beidl
Der neue Cheftrainer Ryszard Komornicki (l.) gibt beim Abschlusstraining vor dem Saisonauftakt letzte Anweisungen. Der FC Olten musste danach am vergangenen Samstag, 11. August eine 3:0-Niederlage gegen den FC Wohlen II einstecken. (Bild: Franz Beidler)

An der letzten Generalversammlung des FC Olten im Juli wurde Roger Grimm zum Vereins- präsidenten gewählt und startete seine Amtszeit gleich mit einem Coup: Mit Ryszard Komornicki, Petar Aleksandrov und Mirko Pavlicevic konnte er für den Verein einen illustren Trainerstab gewinnen. Die drei kennen sich aus ihren Tagen als Aktive des FC Aarau. 1993 waren sie Teil jener Mannschaft, die sensationell den Schweizer-Meister-Titel errang. Und alle drei haben sie für ihr jeweiliges Land auch internationale Einsätze bestritten. «Wir hegten diese Idee schon lange», erklärt Grimm, der noch bis vor zwei Jahren als Co-Präsident des FC Wangen bei Olten fungierte und daher fussballerisch ebenso gut in der Region verankert ist, wie das Trio, welches er an Bord holte. Nun habe sich beim FC Olten die Chance geboten, den Plan auch umzusetzen. Im Prinzip ist er simpel: Eine kompakte Vereinsführung soll den FC Olten innerhalb von drei Jahren in die 1. Liga führen. «Ohne Ziele bewegt sich nichts», weiss Grimm. Die Verantwortlichkeiten sind dabei auf wenige Schultern verteilt. So ist Komornicki nicht nur Cheftrainer, sondern schult zusätzlich die Jugendtrainer und leitet auch noch die hauseigene Nachwuchsakademie. Aleksandrov hat sogar vier Funktionen inne: Er ist Sportchef, Assistenztrainer der ersten Mannschaft, Stürmertrainer und Juniorenobmann. «Alles aus einem Guss», beschreibt Grimm das Konzept. «Das neue Trainer- gespann bringt so viele Kapazitäten mit, die wollen wir nutzen.» Eine Verzettelungsgefahr sieht der 45-Jährige indes nicht. Seine dringendste Aufgabe sieht er in der Gewinnung neuer Sponsoren. Bereits konnte er einen neuen Investor an Land ziehen.

«Der Klub war klinisch tot»

Vor allem will Grimm aber den FC Olten wieder in der Bevölkerung verankern und die Be- geisterung für den Fussball und den stadteigenen Verein wecken. «Ohne den Vorgängern
einen Vorwurf zu machen, aber der Klub war klinisch tot», konstatiert Grimm und fügt an: «Es ist dringend nötig, dass wir den FC Olten in allen Bereichen verbessern.» Dabei spricht der Präsident nicht nur von den Leistungen auf dem Platz. Er betont auch die sozialen Aufgaben, die ein Verein für die Gemeinschaft leisten kann: «Wir werden schon bald das Gespräch mit den örtlichen Schulen suchen.» Ein Training des FC Olten als Sportunterricht sei denkbar. Aber auch auf den EHCO wolle er zugehen, um abzuklären, ob eine Zusammenarbeit auf Ebene des Sponsorings möglich wäre. «Und mittelfristig wäre es sinnvoll, die Jugendarbeit mit dem FC Dulliken und dem FC Wangen b. Olten zusammenzulegen», sprüht Grimm vor Ideen.

Alte Defizite überwunden

Als Leitbild schwebt dem Präsidenten der SCR Altach Voralberg vor. Der österreichische Fussballklub aus dem Sechstausend-Seelen-Dorf konnte sich in den letzten zwanzig Jahren konstant verbessern und behauptet sich nun bereits die vierte Saison in der höchsten Spielklasse. «Das erfordert vor allem starke Strukturen», zeigt sich Grimm beeindruckt. Die Defizite, die sein Vorgänger Claudio Richard im letzten Juni thematisiert hatte, sind angegangen worden. Der Vorstand des FC Olten sei inzwischen gut abgestützt und Richard stehe ihm ebenfalls noch als Beisitzer zur Seite, so Grimm. Die wichtigsten Ämter im Verein hätten besetzt werden können.

«Gleichschritt ist Rückschritt»

Mit einem schwierigen Saisonauftakt haben beim FC Olten alle gerechnet, die Startniederlage gegen den FC Wohlen II am vergangenen Samstag überrascht daher auch Grimm nicht.
«Für die Rückrunde werden wir die Mannschaft dann komplettiert haben», ist er zuversichtlich.
Der «Grimmsche Plan» trage aber auch trotz einer erwartungsgemäss harzigen Hinrunde schon Früchte: «Die interne Trainerweiterbildung findet diese Woche statt und die Cheftrainer waren bereits im Juniorentraining dabei. Zudem steht fest, dass der FC Olten in der kommenden Saison wieder eine A-Junioren-Mannschaft haben wird», freut sich Grimm. Die Spielzeiten seien inzwischen mit dem EHCO abgesprochen und auf 10 Uhr beziehungsweise 15 Uhr gelegt. Auch wenn sich beim FC Olten in kurzer Zeit viel bewegt hat, bleibt das sportliche Ziel in dieser Saison noch das alte: der Klassenerhalt in der 2. Liga interregional. Grimm ist im Gespräch ebenjener Enthusiasmus anzumerken, der sich nun auf den ganzen Verein auszubreiten beginnt und der auch nötig ist, um den FC Olten vorwärtszutreiben. Er habe dieses Amt nicht angetreten, um sich auszuruhen, sagt Grimm und fügt lächelnd an: «Gleichschritt ist Rückschritt.» Dann macht er sich auf den Weg, um dem Training der Mannschaft beizuwohnen.

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